Plus von rund 20 Millionen Euro

„Wir haben in allen Geschäftsfeldern qualitative Zuwächse erzielt. Damit bewegt sich die Kreissparkasse Köln unverändert auf einem gesunden Wachstumspfad“, fasste Alexander Wüerst, Vorsitzender des Vorstandes der Kreissparkasse Köln, die positiven Ergebnisse zusammen. Mit einem Gewinn vor Steuern von rund 53 Millionen Euro wurde das Geschäftsjahr 2010 abgeschlossen. Im Vorjahr waren es 33 Millionen Euro. Ebenfalls ein deutliches Plus zeigte das Betriebsergebnis vor Bewertung, das um knapp 17 Prozent von 199 auf 232 Millionen Euro anstieg. Die Bilanzsumme stieg um knapp zwei Prozent auf etwa 24.500 Millionen Euro. „Dies ist ein notwendiges Polster in Hinblick auf die zukünftigen aufsichtsrechtlichen Anforderungen, nicht zuletzt durch Basel III“, meinte Wüerst.

6.000 neue Kunden gewonnen
Hauptgrund für das positive Ergebnis war der Zinsüberschuss, der von 410 Millionen auf 454 Millionen Euro kletterte. Mit Neuausleihungen in Höhe von drei Milliarden Euro im letzten Jahr bewegte sich das Kreditneugeschäft weiterhin auf einem hohen Niveau und summierte sich zusammen mit den Neuausleihungen der Jahre 2009 und 2008 auf insgesamt 10 Milliarden Euro. „Die Kreissparkasse Köln hat die Menschen während der Finanz- und Wirtschaftskrise mit Krediten versorgt und steht auch jetzt bereit, den Wirtschaftsaufschwung zu finanzieren“, so Wüerst. Die Geldvermögensbildung schnellte gar von 141 Millionen im Vorjahr auf rund eine Milliarde Euro im Berichtsjahr. Hauptwachstumsträger waren dabei die bilanzwirksamen Kundeneinlagen. Auch im klassischen Dienstleistungsgeschäft gab es Positives zu berichten: trotz des starken Wettbewerbs mit anderen Kreditinstituten, die mit Prämien und subventionierten Preisen um Neukunden werben, konnte die Kreissparkasse einen Zuwachs von 6.000 neuen Girokonten für Privat- und Geschäftskunden verbuchen.

Förderer des Mittelstandes
„Besonderes Steckenpferd“ der drittgrößten Sparkasse Deutschlands ist die Existenzgründung. Im letzten Jahr hat sie 265 Unternehmen mit finanzieller Ausstattung, persönlicher Betreuung sowie hilfreichen Kontakten in die Selbstständigkeit begleitet. Wüerst liegt dies sehr am Herzen, denn „das ist der Mittelstand von morgen“. Als moderner und leistungsstarker Finanzdienstleister nimmt die Kreissparkasse Köln in vielfacher Hinsicht auch gesellschaftliche Verantwortung wahr. So wurden im vergangenen Jahr über fünf Millionen Euro für gemeinwohlorientierte Zwecke zur Verfügung gestellt. Gefördert wurden vor allem soziale Projekte, aber auch Kultur-, Umwelt-, Bildungs- und Sportaktivitäten erhielten Zuwendungen.

"Kleine Banken werden an ihre Grenzen gebracht"
Allerdings übt Wüerst weiterhin Kritik am brutalen Preiswettbewerb und der Preistreiberei mancher Kreditinstitute, die durch staatliche Subventionen ihren Kunden für die Eröffnung eines Girokontos eine Geldprämie auszahlen. „Da habe ich wettbewerbsrechtliche Probleme mit“, sagte der Vorstandsvorsitzende. Außerdem Sorge machen ihm die verschärften Eigenkapitalanforderungen für Banken durch Basel III, die BaFin-Chef Sanio im Januar als „Finanz-Darwinismus“ bezeichnete. Die kleinen Banken würden dadurch an ihre Grenzen gebracht und müssten fusionieren. „Dadurch entsteht wieder Größe“, kritisierte Wüerst, und die gelte es ja eigentlich zu vermeiden, um eine Finanzmarktkrise wie die letzte zu verhindern.

Ins Jahr 2011 blickt Wüerst aber optimistisch: „Ich rechne mit einem stabilen Ergebnis.“

Julia Grahn für report-k.de/Kölns Internetzeitung