Für die 54. Biennale in Venedig hatte sich Christofidis mit zwei Arbeiten beworben, die sie während ihres Studiums an der KHM entwickelt hatte. Zusammen mit der amerikanischen Künstlerin Elizabeth Hoak-Doering wird sie nun den zyprischen Pavillon im Palazzo Malipiero in San Marco gestalten. Dabei wird sie auch ihre Video-Abschlussarbeit "dies solis" zeigen. In ihrem Diplomfilm begleitete Christofidis über ein Jahr Arbeitsmigrantinnen aus Indien, Sri-Lanka, Vietnam und von den Philippinen an ihrem einzigen freien Tag in der Woche "bei ihren Zeremonien und Ritualen, beim Spielen und Essen. All diese menschlichen Handlungen bezeugen den Wandel eines verödeten Ortes in einem sozialen Raum, am Rande des städtischen Lebens der Einheimischen und doch im Kern der Stadt. Die Treffpunkte der Frauen liegen zwischen zwei Grenzen, der venezianischen Stadtmauer und der UN-Pufferzone, die Stadt und Insel teilt." Der Diplomfilm wird am 3. Juni im Konservatorium Benedetto Marcello bei der 54. Biennale von Venedig in einer Sonderveranstaltung aufgeführt.

In den Installationen und der Videoarbeit möchte Christofidis in Venedig Karten und gefundene Aufnahmen zueinander in Beziehung setzen, um ihnen diverse Lesarten und Geschichten zu entlocken und dadurch Vorstellungen des Dokumentarischen wie Realistischen zu hinterfragen. Marianna Christofidis studierte seit 2007 als Postgraduierte an der KHM. Sie ist die erste KHM-Absolventin, die zu einer Biennale in Venedig eingeladen wird. Davor studierte sie Bildende Kunst an der Kunsthochschule von Athen und Medienkunst an der Slade School of Fine Art in London. 2010 erhielt sie zudem das Friedrich-Vordemberge-Stipendium, eines der fünf Förderstipendien der Stadt Köln.

[cs]