Berufsausbildung mit hohem Praxis-Anteil
Die "Initiative zur Flankierung des Strukturwandels" (InFlaS) bietet arbeitslosen Kölnern die Möglichkeit zu einer Teil- oder Berufsausbildung. Ausgebildet wird etwa als Anlagemechaniker, Industriemechaniker, im Logistikbereich oder als Bürokaufmann. Die Ausbildung dauert zwei Jahre. Danach erfolgt eine offizielle Prüfung des Ausbildungsberufs durch die Handwerkskammer oder die Industrie- und Handelskammer (IHK). Während der Ausbildung werden die Teilnehmer von der Agentur für Arbeit finanziell unterstützt. Zudem können die Teilnehmer Nachhilfeunterricht in Anspruch nehmen. Die kosten des Projekts betragen 2011 rund 5,3 Millionen Euro.

Zielgruppe des Projekts sind arbeitslose Männer und Frauen ohne Berufsausbildung. Denn gerade für sie wäre die Gefahr der Arbeitslosigkeit sehr hoch. So läge die Arbeitslosenquote für Arbeitskräfte ohne Berufsabschluss bei etwa 20 Prozent, die Quote bei Arbeitskräften mit einer abgeschlossenen Berufs- oder Fachschulausbildung bei rund 6.6 Prozent. Das durchschnittliche Alter eines Teilnehmers beträgt dabei etwa 38 Jahre. Bislang konnten bereits 450 Kölner das Programm erfolgreich absolvieren. 30 Prozent der Teilnehmer brechen das Projekt allerdings auch während der zwei-jähriges Ausbildung ab. 60 Prozent der Absolventen haben laut Arbeitsagentur danach einen Job gefunden. Das läge auch daran, weil die Berufsausbildung rund 20 Prozent aus einer Betriebspraktikumszeit bestehe. Dabei bekämen die Auszubildenden die Chance, mögliche neue Arbeitgeber kennen zu lernen.

500 Plätze sind noch frei
Für Gerd Müller, Geschäftsführer von der Colonia Elektro Technik GmbH aus Dellbrück, hat sich das InFlaS-Programm bereits gelohnt. Für ihn war es schwierig über herkömmliche Wege geeignete Angestellte zu finden. Über das Programm lernte er zwei Arbeiter kennen die er seit mittlerweile fünf Jahren beschäftigt. Wer die Chance des Programms nutzen möchte, kann sich jetzt bei der Agentur für Arbeit bewerben. Für 2011 gibt es noch etwa 500 freie Stellen. Informationen über die InFlaS bekommen Arbeitslose von ihren Ansprechpartnern bei der Agentur für Arbeit Köln.

Andreas Hennings für report-k.de/ Kölns Internetzeitung