Kölns jeckste Currywurstbude verpflegte Geistliche, Rot Funken und die vielen Wibble Dance Besucher.

Wibble Dance: Bei den "Bläck Fööss" paßte kein Jeck mehr in den alten Wartesaal
Die "alten" Roten Funken bespaßten derweil ein etwas gediegeneres und immobileres Publikum im Kölner Gürzenich. Das saß meist brav in Reih und Glied und klatschte artig mit. Denn die Roten Funken gönnten sich gleich zwei Veranstaltungen an einem Tag und die hätten gegensätzlicher nicht sein können. So stand im Gürzenich mit dem Jugendchor St. Stephan die Jugend auf der Bühne und forderte zum Mitsingen auf, während im Publikum eher die Älteren in Smoking und Schwarz gediegen mitklatschten und der Elferrat jugendliche Power zeigte. Bei Wibble Dance war es genau umgekehrt, da standen die älteren Herren der "Höhner", der "Bläck Fööss" und "Brings" auf der Bühne und vor ihnen tobte das jecke Junggemüse. Und weil manche der Herren Bühnenstars ja auch nicht mehr die volle mobile Performance mit Headbanging auf die Bühne bringt, stellte man ihnen hübsche und höchst agile Damen der Fauth Dance Company zur Seite. Die älteren Musiker haben allerdings Lieder im Gepäck die bei den Jungen den Herzschlag auf Touren bringen und bei den langsameren Stücken den Flirtfaktor so anheben, das dies bei manchen sogar gleich zu wildem Geknutsche führte… Da summt man im Kopf nur "Ich bin … Räuber… Marielchen… leeven Pitter…" und das soll ja nicht nur bei Kölschen funktionieren, sondern dieses jecke kölsche Fieber soll schon Menschen aus dem tiefsten Süden und höchsten Norden der Republik ergriffen haben, auch wenn diese bis zum ersten Knutschen dann meist noch Monate brauchen…


Kölns coolste Karnevalsparty


Kölns begeisterte Jugend beim Auftritt der "Bläck Fööss"…


… die zeigten auch viel Spielfreude

Die VIP-Sitzung
Die Wibble Dance Party hat den Flirtfaktor 1.000, ist Megakult und mit weitem Abstand die beste jecke Party Kölns. Im Gürzenich derweil wurde nicht so viel geknutscht, sondern mehr artig gebützt oder handgeküsst, aber auch dort standen die Gäste natürlich auf den Stühlen bei "Brings". Zum Finale zeigte der Vorstand der Roten Funken den Chinatanz und erinnerte so vor erlauchtem Publikum an die Botschafterreise nach China zur Expo, Peking und die chinesische Mauer. Herauszuheben ist neben dem Auftritt des Jugendchors St. Stephan, der die komplette Bühne vereinnahmte auch Hastenraths Will, der zum ersten Mal bei den Roten Funken auf der Bühne stand. Die VIP-Liste auf der Kostümsitzung war allerdings äußerst lang: Ex-Regierungspräsident Hans-Peter Lindlar, Hans-Werner Bartsch, Bürgermeister der Stadt Köln, Ralph Sterck, Vorsitzender des FDP Fraktion im Kölner Rat, Alexander Wuerst, der Vorsitzende des Vorstandes der Kreissparkasse Köln, Hans Peter Wollseifer, der Präsident der Handwerkskammer zu Köln, Peter Welters, der Chef der Agentur für Arbeit Köln, Bodo Hombach, Geschäftsführer der WAZ Mediengruppe, Uwe Eric Laufenberg, Intendant der Kölner Oper, Dr. Mario Kramp, Direktor des Kölnischen Stadtmuseums, Dr. Michael Euler-Schmidt, stv. Direktor und Leiter der Abteilung Brauchtum des Kölnischen Stadtmuseums und Reinhold Louis, der Ehrenbaas der Muuzemändelcher waren gekommen, um nur einige zu nennen.


Auf der Kostümsitzung rockte die Jugend von St. Stephan den Saal


… und verzauberte mit viel Freude vorgetragenen Liedern

Bei den Funken nennt man diesen Doppelveranstaltungsabend, so deren Sprecher Dieter Szary "Familientag": "Wir konnten den Zustand nicht mehr hinnehmen, dass Eltern am Wochenende nie wissen wo sich die Pänz aufhalten und umgekehrt. Un Sunndagsmorjen am Kaffeedesch künne se sich dann ustusche, wo et schöner wor."

[ag]