Die Stadt will rund um das Gelände des ehemaligen Archivs künftig verschiedenartige städtebauliche und architektonische Planungen umsetzen. So sei etwa eine Erweiterung der Kaiserin-Augusta-Schule am Georgsplatz erforderlich. Denn die Schule benötige zusätzliche Unterrichtsräume und eine Turnhalle. Zudem müsse das Friedrich-Wilhelm-Gymnasium saniert und im nördlichen Bereich ergänzt werden. Schließlich sollen auf dem Gelände des ehemaligen Polizeipräsidiums am Waidmarkt ein neues Stadtquartier mit Hotels, Büros, Einzelhandel und im Innenbereich des Blocks etwa 80 Wohnungen sowie ein Kinderspielplatz entstehen. Vor allem aber soll die durch das tragische Unglück am 3. März 2009, den Einsturz des Archivgebäudes, entstandene bauliche Lücke an der Severinstraße geschlossen werden. Für dieses Grundstück seien bereits jetzt schon einige Vorgaben zu beachten, die im weiteren Verlauf des Verfahrens zu berücksichtigen seien. So könne sich die erforderliche Erweiterung der Kaiserin-Augusta-Schule nur auf dieses Grundstück erstrecken, da anderweitig keine Flächen zur Verfügung stünden. Außerdem soll über dieses Grundstück ein Verbindungsweg zwischen der Kaiserin-Augusta-Schule und dem Friedrich-Wilhelm-Gymnasium führen. Denn beide Schulen haben etliche gemeinsame Unterrichtseinheiten.

Ein öffentlicher Raum zum Gedenken?
Im Bereich dieses Durchgangs könnte ein öffentlich zugänglicher Raum geschaffen werden, der an das untergegangene ehemalige Historische Archiv und die bei dem Unglück zu Tode gekommenen beiden jungen Männer erinnert. Außerdem könnte die entstandene städtebauliche Lücke an der Severinstraße baulich so geschlossen werden, dass im Erdgeschoss Räume für publikumswirksame Nutzungen entstehen und in den Obergeschossen Wohnungen angeboten werden. Dadurch könnte die Wohnfunktion in diesem Viertel gestärkt werden und eine ganz normale, städtische straßenbegleitende Bebauung entstehen, die sich höhenmäßig harmonisch in den Straßenzug der Severinstraße einfügt.

Bürger-Werkstatt vor den Sommerferien
Eine Stunde vor Beginn der Veranstaltung am 12. April haben die Bürger die Möglichkeit, sich anhand von Plänen und Schautafeln über das Thema im Historischen Rathaus zu informieren. Mitarbeiter der Verwaltung stehen dabei für Erläuterungen und zur Beantwortung von Fragen zur Verfügung. Die Informationstafeln sind anschließend noch bis zum 21. April 2011 im Rathaus zu sehen. Der Informationsabend soll der Auftakt einer Reihe von Veranstaltungen sein, um die Bürger frühzeitig an den Planungen zu beteiligen. Noch vor den Sommerferien sollen interessierte Bürger zu einer zweitägigen "Werkstatt" im Kölner Rathaus eingeladen werden, um Ergebnisse für die weiteren Planungen zu erarbeiten.

[cs, Foto: Stadt Köln]