Der Wechsel an der Spitze des Verlages ist eine Folge der Blogger-Affäre Konstantin Neven DuMonts und des daraus resultierenden öffentlichen Familienzwist mit Alt-Verleger Alfred Neven DuMont. Konstantin Neven DuMont musste alle seine Vorstandsämter verlassen. Der Altverleger entschied dynastisch, denn die beiden DuMont Familien Stämme, Neven DuMont und DuMont-Schütte besitzen je 50 Prozent der Unternehmensanteile, allerdings gaben im Verlagshaus immer die Neven DuMonts den Ton an. Darauf dürfte auch die Entscheidung für Isabella Neven DuMont des 83-jährigen Altverlegers ruhen, die der Aufsichtsrat mittrug.


Eine weitere Personalie wurde entschieden: Hans Werner Kilz weiteres Mitglied des Aufsichtsrates. Nach seiner journalistischen Ausbildung wurde er 1968 politischer Redakteur der Allgemeinen Zeitung (Mainz) und wechselte 1970 zum Spiegel. Dort löste er 1989 Erich Böhme als Chefredakteur ab. Nach seinem Ausscheiden 1994 verbrachte er ein Jahr als Fellow am "Center für International Affairs" der Harvard University in Cambridge. Von 1996 bis Ende 2010 übernahm er die Position des Chefredakteurs der Süddeutschen Zeitung. Der Träger des Bundesverdienstkreuzes erhielt neben anderen Ehrungen den Internationalen Publizistikpreis in Klagenfurt. Er hat verschiedene Bücher veröffentlicht. Erst in diesen Tagen wurde ihm die Carl-Zuckmayer-Medaille in Mainz verliehen. Zum 1. März 2011 wird Hans Werner Kilz als weiteres Mitglied des Aufsichtsrates der Mediengruppe M. DuMont Schauberg berufen.

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