In einem Video-Interview mit der Mediengruppe Madsack sagte der CSU-Politiker: "Sie wird auf jeden Fall insgesamt kostengünstiger sein, als das, was wir bei 252.000 Soldatinnen und Soldaten haben. Insbesondere, weil wir bei den Berufs- und Zeitsoldaten einsparen können." Es gebe bis dahin klare Zielmarken. Bereits in diesem, aber auch in den folgenden beiden Jahren ließen sich Effizienpotentiale frei setzen. "Aber dass man kontinuierlich auf einer wirklichen Einsparungslinie fährt, dafür müssen wir die Ziellinie bis zu 185.000 Soldatinnen und Soldaten eingenommen haben, die Ziellinie etwa 60.000 bis 65.000 zivile Mitarbeiter bei der Bundeswehr." Das sei ein Zeitraum, der nehme einige Jahre in Anspruch.

"Wir haben immer gesagt, dass die Reform insgesamt abgeschlossen sein wird in fünf bis sieben Jahren. Das lässt sich jetzt noch nicht genau festmachen", meinte zu Guttenberg. Zugleich appellierte der Minister an die Bundesländer, bei Anreizen für die neue Freiwilligen-Armee anstelle der Wehrpflichttruppe noch attraktiver und aktiver zu werden. "Der Gedanke, dass sich ein Freiwilligendienst einer Gesellschaft lohnen kann und lohnen muss, ist einer, der zwingend fortentwickelt werden muss." Dazu müssten nun Politik und Wirtschaft die notwendigen Hausaufgaben machen. Geplant sei ein finanzieller Anreiz für den neuen Freiwilligendienst bei der Bundeswehr. Bei der Verpflichtungsmöglichkeit für die Zeit von zwölf bis 23 Monaten müssten Arbeitsplatz-Garantie, Aus-, Fortbildungs- und Weiterbildungsmaßnahmen geregelt werden.

Gutenberg will Kommunen und Bundesländer einbeziehen, wenn die neuen Regelungen für den Bundeswehrdienst oder für den Zivildienstersatz aufgestellt werden. Interessenten müssten beispielsweise einen Vorteil haben, wenn es um den Studienplatz geht, sagte der Verteidigungsminister. "Das sind Dinge, die können immer nur auf Landesebene dargestellt werden. Entweder dass ein Bonussystem entwickelt wird oder es die Zertifizierung gibt."

[dts]