Am Ende mussten die Anhänger des VfL Gummersbach ganz stark sein. Den erst hatten die TBV-Spieler mit einem deutlichen Sieg die Eugen-Haas-Halle, die vier Jahre lang eine Festung war, gestürmt. Nach der Schlusssirene hielt es dann auch die zahlreichen Anhänger der Gäste nicht mehr auf ihren Plätzen. Sie feierten auf dem Spielfeld lautstark den Sieg über den langjährigen Rivalen und die erfolgreiche Revanche für die erlittene Heimniederlage am ersten Spieltag in der Lemgoer Lipperlandhalle.

Nicht wenige Gummersbacher Fans verpassten allerdings die "Feier" auf der Platte und zogen es mit Blick auf das Wetter vor, die letzten Minuten zu verpassen und früher die Heimreise anzutreten. Wer kann es ihnen verdenken. Denn so knapp wie im Hinspiel (31:30) lief es diesmal leider nicht. Der VfL Gummersbach hatte nach einer starken ersten Halbzeit, in der Adrian Pfahl allein viermal erfolgreich war, die Torhüter Goran Stojanovic und Vjenceslav Somic sich ein ums andere Mal auszeichnen konnten und die Gummersbacher Defensive kräftig zupackte, im zweiten Durchgang total den Faden verloren.
 
Der letzte Höhepunkt war aus Gummersbacher Sicht ein sehr sehenswerter Kempa-Trick zum 16:15 (41.) durch Christoph Schindler, der den Ball von Rechtsaußen Vedran Zrnic in der Luft aufnahm und Carsten Lichtlein im Lemgoer Tor überwand. Nur wenige Minuten später verpasste hingegen der Mittelmann Schindler die Gelegenheit, den Abstand auf den TBV zu verkürzen, der zuvor binnen Minuten die Gummersbacher Führung nach Toren von Ferenc Ilyes, Sebastian Preiß und Manuel Liniger in einen Rückstand verwandelt hatte.
 
Der Schlüssel zum Erfolg für die Gäste: Ein massiver Defensivblock um den Halblinken Ilyes und den DHB-Auswahl Kreisläufer Preis, ein treffsicherer Halbrechter Rolf Herrmann (6 Tore) und nicht zuletzt ein überragender Carsten Lichtlein im Tor. Insbesondere gegen diese Mittel der Mannschaft von Trainer Volker Mudrow fanden die Spieler von VfL-Übungsleiter Sead Hasanefendic im zweiten Durchgang keine Lösung und verloren am Ende verdient mit 23:28.

Stimmen zum Spiel
Sead Hasanefendic, Trainer VfL Gummersbach: Bei uns wiederholt sich immer die gleiche Regel. In solchen Spielen müssen wir einen Vorsprung auch mal ausbauen. In der ersten Halbzeit haben wir sehr engagiert gespielt, gut in der Verteidigung gestanden. Aber schon da haben wir unsere Chancen nicht präzise genug genutzt. In der zweiten Hälfte haben wir zu nervös und haben den Faden verloren. Lemgo war am Ende die bessere Mannschaft.

Volker Mudrow, Trainer TBV Lemgo: In der ersten Hälfte sind wir gar nicht ins Spiel gekommen. Das war keine kämpferische Einstellung, und nur mit dieser kann man in Gummersbach bestehen. Deshalb habe ich nach 10 Minuten ja auch schon die Auszeit genommen. Am Ende waren wir aber der verdiente Sieger. Besonders stark war bei uns in der Abwehr Ferenc Illyes. Überragend war erneut Carsten Lichtlein im Tor.

Adrian Pfahl, VfL Gummersbach: Das ist natürlich sehr schade, dass wir im letzten Heimspiel des Jahres verlieren. Aber wir müssen jetzt den Mund abputzen, gegen Balingen am Mittwoch gewinnen und so für einen ordentlichen Jahresabschluss sorgen.

Statistik
Tore VfL Gummersbach: Schindler (5), Vukovic (3), Anic (3), Putics (1), Wiencek (3), Pfahl (7/1), Zrnic (1)
Tore TBV Lemgo: Ilyes (4), Smoler (3), Preiß (4), Bechtloff (2), Datukashvilli (2), Theuerkauf (2/1), Stobel (2), Hermann (6), Liniger (3)
Zeitstrafen: Wiencek (VfL) – Smoler, Hermann (TBV)

Der 19. Spieltag in der Handball-Bundesliga steht bereits in der kommenden Woche an. Dann reist der VfL Gummersbach nach Stuttgart. In der örtlichen Porsche-Arena findet ab 20.15 Uhr das Rückspiel gegen HBW Balingen-Weilstetten statt.

[ag; Quelle: VFL]