Auch Hessen (3.286), Bayern (2.112), Rheinland-Pfalz (1.845) und Niedersachsen (1.026) zählten bislang mehr als 1.000 Selbstanzeigen. Es folgen Berlin (845), Hamburg (678), Schleswig-Holstein (590), das Saarland (214) und Bremen (149). In den neuen Bundesländern meldeten sich seit Februar, als die erste Steuer-CD mit brisanten Kontodaten aus der Schweiz bekannt wurde, dagegen nicht einmal einhundert Steuersünder.

Nach Berechnungen der "Welt" zahlt ein Steuerflüchtling im Durchschnitt etwas mehr als 75.000 Euro nachträglich an den Fiskus. Diese Zahl ergibt sich aus den 23.529 bislang gemeldeten Selbstanzeigen in Deutschland und dem bereits bekannten Nachzahlungsbetrag, den die Steuerschätzer mit 1,8 Milliarden Euro veranschlagen. Die von der "Welt" erfragten Selbstanzeigen beziehen sich auf Kapitalerträge, die vor allem in der Schweiz lagerten und dem deutschen Fiskus verheimlicht wurden. Rechnet man auch die Selbstanzeigen wegen anderer Steuersünden hinzu, gehen Experten sogar von weit mehr als 30.000 Selbstanzeigen in diesem Jahr aus.

"Wir haben jeden Tag noch Selbstanzeigen", sagte Thomas Eigenthaler, der stellvertretende Vorsitzende der Deutschen Steuer-Gewerkschaft. "Das Ende der Fahnenstange ist noch nicht erreicht." Viele Steuersünder würden noch bis zuletzt pokern. In Sachsen zeigten sich laut Umfrage der "Welt" bislang 79 Bürger selbst an, in Brandenburg 55, in Thüringen 44, in Sachsen-Anhalt 24 und in Mecklenburg-Vorpommern 15.

dn