Brummis dürfen wieder rollen
Staus über 50 km Länge auf der Autobahn A3 und A1, teilweise völlige Blockade durch festgefahrene LKW´s, so stellte sich der Verkehr gestern in Nordrhein-Westfalen dar. Da verfügte Köln gegen 19:50 Uhr als erste Bezirksregierung ein LKW Fahrverbot und bat die Fahrer die Autobahnen zu verlassen. Später wurde dies auf alle fünf nordrhein-westfälischen Regierungsbezirke ausgedehnt. Auf Nachfrage von report-k.de teilte die Kölner Polizei mit, dass die Bezirksregierung Köln das LKW Fahrverbot um 3:41 Uhr heute morgen wieder aufgehoben hat. Die Brummis rollen wieder. Nachdem die Regierungspräsidien Düsseldorf, Köln und Detmold die Verkehrsverbote für LKW über 7,5 t aufgehoben haben, hat auch das Regierungspräsidium Arnsberg das Verbot aufgehoben. Lediglich das Regierungspräsidium Münster hält dieses Verbot aufgrund von Eisglätte auf den Fahrbahnen aufrecht.


Sperrung des Düsseldorfer Airports aufgehoben
In Verlauf des gestrigen Abends wurde auch der Düsseldorfer Flughafen komplett gesperrt. Heute morgen starten und landen wieder die ersten Maschinen, allerdings sind auch Flüge immer noch annulliert, wie etwa nach Kopenhagen oder der Lufthansa Flug LH 5072 nach Kopenhagen. Am Köln Bonner Airport starten die allermeisten Maschinen, aber auch hier werden vereinzelt Flüge wie etwa nach Amsterdam oder Wien annulliert. Bei der Bahn läuft laut der Internetseite alles rund, nur in Velbert ist der Busverkehr auf Grund von Eis und Schnee eingestellt. Die meisten Züge – auch im Regionalverkehr – fahren pünktlich. Es kommt auf einzelnen Verbindungen zu Verspätungen zwischen 10-20 Minuten, darunter auch ein ICE nach Dortmund und Verbindungen nach Belgien.

Wettervorhersage für Deutschland: Stark bewölkt mit Schneeschauern bei -5 bis 0 Grad
Am Freitag schneit es vor allem in der Osthälfte und im Süden noch zeitweise. Auch sonst dominiert starke Bewölkung, mit einzelnen Schneeschauern ist zu rechnen. Das teilte der Deutsche Wetterdienst mit. Die Höchstwerte liegen im Westen und Nordwesten um oder wenig über 0 Grad, sonst zwischen -5 und -1 Grad. Der Wind weht schwach bis mäßig um West bis Süd, im Mittelgebirgsraum und höheren Lagen der Alpen anfangs noch stark bis stürmisch. In der Nacht zum Samstag geht die Temperatur auf Werte zwischen -5 Grad an den Küsten und örtlich unter -10 Grad im Osten und Südosten zurück.

So lief es heute in der Nacht
Witterungsbedingte Verkehrsunfall- und Einsatzlage der Polizei NRW | Stand 5:00 Uhr
Auch in der Nacht hat die Schneelage die Verkehrsteilnehmer auf eine harte Probe gestellt, meldet das Lagezentrum. Einzelne Autobahnabschnitte mussten zeitweise aufgrund der Straßenverhältnisse gesperrt werden. Hierzu zählte insbesondere die A 1 im Bereich Gevelsberg und Remscheid, sowie die A 2 im Bereich Bad Eilsen und die A 4 im Bereich Overath. Die A 1 ist auch weiterhin an drei Stellen gesperrt. Ursächlich hierfür waren insbesondere quer stehende und liegen gebliebene Lastkraftwagen, die den Räum- und Streudiensten ein Durchkommen unmöglich machten. Verkehrsteilnehmer wurden von Rettungsdiensten mit heißem Tee und Decken versorgt.

Von Donnerstag 20:00 Uhr bis heute morgen 04:00 Uhr, ereigneten sich auf den Straßen in Nordrhein-Westfalen insgesamt 251 witterungsbedingte Verkehrsunfälle. Hierbei wurden acht Personen schwer und 11 Personen leicht verletzt. Der Gesamtschaden beläuft sich auf rund 690.000 Euro. Die LKW Fahrverbote bestehen weiter für die Regierungspräsidien Münster und Arnsberg. In der Spitze um 23.00 Uhr addierte sich die Gesamtstaulänge auf 185 Kilometer. Allein auf der A 3 staute sich der Verkehr zwischen Leverkusen und Oberhausen auf einer Länge von 40 Kilometern.

Die Lage in Köln – heute Nacht und heute Morgen
Der Schnee ab Donnerstagnachmittag bescherte der Kölner Polizei viel Arbeit. In der Zeit zwischen Donnerstag, 20 Uhr, und Freitagfrüh, 4 Uhr, nahmen die Beamtinnen und Beamten 35 Verkehrsunfälle auf. Allesamt Blechschäden. Der Polizeibericht spricht von „zum Teil chaotischen Zuständen auf den Straßen“. Ganze Autobahnabschnitte mussten wegen quer stehender Fahrzeuge und spiegelglatter Fahrbahnen gesperrt werden. Über Warnfunk wurden Fernfahrer in der Nacht aufgefordert, Rast- und Parkplätze anzusteuern.
Auch im Stadtgebiet kam es zu erheblichen Verkehrsbehinderungen. Lebensgefährlich verletzte sich ein Autofahrer bei einem Unfall auf der Bundesautobahn. Gegen 6 Uhr geriet er in Höhe der Anschlussstelle Aachen-Laurensberg in Fahrtrichtung Köln bei Glatteis ins Schleudern, prallte in die Mittelschutzplanke und kam dort zum Stehen. Ein hinter ihm fahrender niederländischer Lkw versuchte zu bremsen und blieb quer auf der Fahrbahn stehen. Ein weiterer nachfolgender Pkw fuhr in die Unfallstelle. Dessen Fahrer wurde dabei eingeklemmt und musste von der Feuerwehr befreit werden. Er wurde mit lebensgefährlichen Verletzungen in ein Krankenhaus gebracht. Die A4 war während der Bergungsarbeiten für mehrere Stunden in Richtung Köln gesperrt. Mit Einsetzen des Berufsverkehrs kam es auch im Kölner Stadtgebiet zu zahlreichen Verkehrsunfällen, die jedoch zumeist bloß das Autoblech demolierten.

[ag, dn, ots, dts]