Die Imhoff Stiftung fördert das Projekt des NS-DOK seit 2002. Die Lebensgeschichten auf Basis von jeweils mehrstündigen Videointerviews befassen sich schwerpunktmäßig mit den Erlebnissen der Zeitzeugen in der NS-Zeit. Ergänzt werden die Videos um zahlreiche Fotos und Dokumente. Aufrichtig und authentisch berichten Zeitzeuginnen und Zeitzeugen über ihr Leben und ihre persönlichen Erlebnisse zu Zeiten der Hitler-Diktatur in Köln.

Ob handfeste Auseinandersetzungen zwischen Kommunisten und Nationalsozialisten in der Elsassstraße im Jahr 1933, das Beharrungsvermögen katholischer Jugendgruppen gegen die Alleinvertretungsansprüche von HJ und BDM, brutale Verfolgung aufgrund jüdischer Herkunft, aber auch HJ-Karrieren vor dem Hintergrund begeisterter Zustimmung und natürlich die höchst unterschiedlichen Erlebnisse an den Front und während des Bombenkriegs: Das und vieles mehr schildern die neu in das Videoprojekt integrierten Zeitzeuginnen und Zeitzeugen überaus eindrucksvoll. So entsteht ein vielfältiges und differenziertes Bild vom Alltagsleben während der NS-Zeit, von Gefahren und Nischen, von Aufstiegschancen und Enttäuschungen.

So können sämtliche 94 Lebensgeschichten in weitaus intensiverer Form, als das etwa durch wissenschaftliche Literatur möglich wäre, dazu beitragen, die Mechanismen und Verlockungen eines totalitären Regimes ebenso zu verstehen wie die daraus für den Einzelnen und die ganze Gesellschaft resultierenden Gefahren.
Das Projekt selbst hat zwischenzeitlich seinen vorläufigen Abschluss gefunden, so dass NS-DOK zurzeit keine neuen Interviews mehr führt. Es bearbeitet aber die bereits vorliegenden Lebensgeschichten in den kommenden Monaten weiter. Außerdem ist das NS-Dokumentationszentrum natürlich auch weiterhin an interessanten Lebensgeschichten interessiert. Wer dessen Arbeit durch einen solchen Beitrag unterstützen möchte, sollte umgehend Kontakt aufnehmen. Dafür und für weitere Fragen steht der Leiter des Projekts,
Dr. Martin Rüther, unter 0221/221-26332 zur Verfügung.

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