Mit Warnstreiks in Seniorenzentren, Kindertagesstätten, Ambulanten Diensten und Behinderteneinrichtungen haben laut eigenen Angaben heute über 500 Beschäftigte der Arbeiterwohlfahrt in Nordrhein-Westfalen den Druck auf die Arbeitgeberseite in der laufenden Tarifrunde erhöht. Die Kitas sowie die anderen Einrichtungen seien rechtzeitig  informiert worden. In mehreren Senioreneinrichtungen wurden Notdienstvereinbarungen abgeschlossen. Gestreikt wurde heute unter anderem in Duisburg, Moers, Krefeld, Mettmann, Langenberg und Remscheid. Morgen sollen laut der Arbeiterwohlfahrt weitere 900 Mitarbeiter weitere Warnstreiks in NRW folgen – darunter auch bei Arbeiterwohlfahrt-Einrichtungen in Köln. „Wir erwarten, dass die Arbeitgeberseite in der nächsten Verhandlungsrunde ein diskutables Angebot vorlegt“, sagte Sylvia Bühler, Landesfachbereichsleiterin für Soziale Dienste bei ver.di NRW. Die Sprache der Warnstreiks vor dem nächsten Gespräch sei deutlich, „aber wir kochen noch auf Sparflamme“, so Bühler.

Die Tarifverhandlungen für die 22.000 Tarifbeschäftigten der Arbeiterwohlfahrt (AWO) in Nordrhein-Westfalen werden am 16. November in Blomberg (Ostwestfalen) fortgesetzt. ver.di fordert für die AWO-Beschäftigten unter anderem eine Erhöhung der Entgelte um 4,5 Prozent, mindestens jedoch 70 Euro monatlich. Auszubildende sollen 50 Euro monatlich mehr und eine Übernahmegarantie für mindestens 12 Monate bekommen. Für besonders belastende Dienste wie Nachtarbeit will die Gewerkschaft höhere Zuschläge durchsetzen. Erstmalig soll auch das Einspringen aus der Freizeit mit einem Zuschlag belegt werden. Darüber hinaus will ver.di den Missbrauch von Leiharbeit verhindern. In mehreren Kreisverbänden und Unterbezirken hat die AWO Leiharbeitsunternehmen gegründet, die Dumpinglöhne zahlen und nicht tarifgebunden sind. ver.di will gleiche Bezahlung für Stammbelegschaften und Leiharbeiter.

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