„Wir sind zwar auf dem richtigen Weg. Aber auch wenn erste Rückgänge bei Feinstaub und Stickoxiden zu erkennen sind, sind weitere Anstrengungen unbedingt notwendig“, sagte Umweltminister Johannes Remmel heute – auch zum Schutz der Bevölkerung vor Gesundheitsschäden. So hätte die Studie „Staubkohorte Frauen NRW“ des Umweltministeriums einen statistisch signifikanten Zusammenhang zwischen den Belastungen durch Feinstaub/Stickoxide, der Wohnortnähe zu einer vielbefahrenen Straße und der allgemeinen Sterblichkeit festgestellt. Für die Studie waren für fast 5.000 Frauen aus dem Ruhrgebiet sowie Dülmen und Borken die Todesursachen ermittelt worden. Dabei hätte für Sterblichkeit an Lungenkrebs ein statistisch signifikanter Zusammenhang in Verbindung mit Feinstaub beobachtet werden können. Die Dringlichkeit, die Feinstaub-Konzentration zügig zu senken, würde auch durch erste Gutachten unterstrichen, die Hinweise darüber geben, dass Feinstaub für weitaus mehr Krankheitsbilder verantwortlich sein könnte, als bisher angenommen. So gebe es derzeit ernstzunehmende Erkenntnisse, die auf einen Zusammenhang zwischen Feinstaub und Diabetes-Erkrankungen hinweisen.

Landesweit wurde 2009 zwar überall der Feinstaub-Jahresmittelwert eingehalten. Jedoch wurden noch in sieben Städten (Krefeld, Düsseldorf, Essen, Aachen, Dortmund, Duisburg und Mönchengladbach) mehr als 35 Tage mit Überschreitungen des Tagesmittelwertkriteriums gemessen. Insgesamt sei allerdings ein Belastungsrückgang zu bemerken gewesen. Die Hintergrundbelastung wäre zwischen 2007 und 2009 um 1 bis 2 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft auf rund 24 Mikrogramm zurückgegangen. Die WHO empfiehlt einen Grenzwert von 20 Mikrogramm. Positiv habe der Evaluationsbericht die Wirkung von Umweltzonen hervor gehoben: An Messstationen innerhalb der Umweltzone seien im vorigen Jahr durchschnittlich deutlich weniger FeinstaubÜberschreitungstage aufgetreten als 2007 (im Mittel 21 Überschreitungstage weniger). An Messstationen außerhalb der Umweltzone wäre dieser Effekt deutlich weniger ausgeprägt (minus sechs Überschreitungstage) gewesen. Ein weiterhin großes Problem sieht Remmel in der Stickoxidbelastung: An verkehrsreichen, eng bebauten Innenstadtstraßen seien die Werte weiterhin hoch. Allerdings ist festzustellen, dass die Konzentration an verkehrsbelasteten Straße leicht zurückgegangen ist. Die NO2-Hintergrundbelastung von 2007 bis 2009 ist allerdings um 2 Mikrogramm angestiegen.

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Foto: Harry Hautumm/www.pixelio.de]