Schnellere Kommunikation dank sozialer Netzwelten
"Dass sich nur Jugendliche in den Social Networks tummeln und die Firmen diesem Phänomen mehr oder minder hilflos gegenüber stehen, ist längst eine Mär", erklärt Studienherausgeber Dieter Böttcher, Mitglied im Präsidium der Software-Initiative Deutschland. "Weit über die Hälfte der Firmen ist sich der Bedeutung der sozialen Netzwerke nicht nur bewusst, sondern setzt diese auch schon in irgendeiner Form für geschäftliche Zwecke ein", so Mitherausgeber Prof. Wolfgang Prinz, stellv. Leiter des Fraunhofer-Instituts für Angewandte Informationstechnik FIT und dort verantwortlich für den Forschungsbereich Kooperationssysteme. Dabei sind bei 45 Prozent der Unternehmen die Netzwelten in der Pressestelle oder der PR angesiedelt, wobei allerdings diese Funktionen häufig am Vorstand oder an der Geschäftsführung hängen. Bei 33 Prozent kümmern sich Marketing und Vertrieb um die sozialen Netze.

Die IT-Abteilung ist übrigens nur in 11 Prozent der Firmen mit dem Thema befasst. "Die Idee, von der eigenen IT interne soziale Netzwerke für das betriebliche Wissensmanagement aufbauen zu lassen, ist noch nicht sehr weit verbreitet", stellt SID-Präsidiumsmitglied Dieter Böttcher fest. Dennoch würden immerhin ein knappes Drittel der Firmen Netzwerke wie Facebook auch für die betriebsinterne Kommunikation nutzen, wie die Studie ausweist. "Wichtigste Zielsetzung für Unternehmen beim Einsatz von Social Media ist die schnellere Kommunikation – intern wie extern", erläutert Valentina Kerst, Mitglied des Präsidiums bei der Software-Initiative Deutschland. An zweiter Stelle stehe das zielgruppenorientierte Marketing (2,0), an dritter das Konzept,Social Media als Kanal für den Kundensupport einzusetzen.

Datensicherheit beschäftigt Unternehmen
Als größte Hürden für die Nutzung von Social Networks für berufliche Zwecke hat die Studie das Thema Datensicherheit (76 Prozent) herausgefunden. Ebenfalls hoch sei die Angst vor dem Verrat von Geschäftsgeheimnissen (58 Prozent, Mehrfachnennungen waren erlaubt). Dennoch hätten sich die meisten Firmen auf eine wachsende Bedeutung eingestellt. "Über 80 Prozent der Unternehmen gehen von einer weiter steigenden Bedeutung der sozialen Netzwerke aus", betont Mitherausgeber Thomas Gronenthal, Vorsitzender des Deutschen Social Media Forums (DSMF). Für die Studie wurden 100 Fach- und Führungskräfte aus der deutschen Wirtschaft nach ihrer beruflichen Nutzung von Social Media befragt.

[cs; Foto: F.Gopp/ www.pixelio.de]