Ehrung für den Gürzenich Kapellmeister

Die Stadt Köln widmet damit dem weltberühmten Dirigenten, der 1939 als Erster Kapellmeister an die Kölner Oper kam und von 1946 bis 1974 als Generalmusikdirektor und Gürzenich-Kapellmeister das Orchester wie kein anderer vor ihm prägte, einen eigenen Platz, der mit seinem Wirken eng verbunden ist. Bis zur Einweihung der Kölner Philharmonie war der Gürzenich Hauptspielstätte des Gürzenich-Orchesters.

Andreas Hupke lobte die Hartnäckigkeit von Peter Wand, dem Sohn von Günter Wand, der sich für die Benennung des Platzes stark gemacht habe und betonte, dass es sich um einen einstimmigen Beschluss der Bezirksvertretung Innenstadt handele. Hupke zeigte auf, dass die Stadt Köln ihre Künstler in Ehren halte und er in der Benennung von Plätzen auch eine Qualitätsoffensive für den öffentlichen Raum in der Stadt sehe.

Oberbürgermeister Jürgen Roters betonte, dass Köln eine Musikstadt sei und bezog dies nicht nur auf die klassischen Fächer, sondern auch auf Elektronik, Pop und Rock. „Köln schwingt musikalisch“, so Roters und Günter Wand stehe als Persönlichkeit und Gesicht für Kölns Musik: „Es war höchste Zeit einen repräsentativen Platz nach ihm zu benennen und die Auswahl des Platzes eine sehr gute Entscheidung“. In Markus Stenz habe man einen würdigen Nachfolger gefunden, der an die große internationale Musiktradition anknüpfe. Zuletzt sei dies bei den Reisen nach Schanghai und Peking sichtbar geworden.

Markus Stenz, der heute als Gürzenich-Kapellmeister das Orchester leitet, machte deutlich, dass ihm dieser ehrenvolle Titel, den Günter Wand erkämpft habe, Verpflichtung zur Tradition sei. Stenz lobte Wand vor allem für seine ganz besondere Qualität den Orchestermusikern und dem Publikum nicht nur beigebracht zu haben „wie“ man gute Musik macht, sondern auch „warum“ man Musik macht.

Kurzer historischer Rückblick
Das Gürzenich-Orchester wurde unter der Leitung von Günter Wand zu einem hervorragenden Ensemble, das sich nicht nur durch exzellente Aufführungen im klassischromantischen Bereich bewährte, sondern auch auf dem Gebiet der zeitgenössischen Musik. Eine große Zahl an Ur- und Erstaufführungen zeugen davon: Werke von Bernd Alois Zimmermann, Wolfgang Fortner und Oliver Messiaen, um nur einige Beispiele zu nennen. In den späteren Jahren konzentrierte er sich fast ausschließlich auf Werke der Klassik und Romantik, seine Schallplattenaufnahmen der Bruckner- und Schubert-Sinfonien mit dem WDR-Sinfonieorchester und dem NDR-Sinfonieorchester, das er von 1982 bis 1991 leitete, sind legendär.

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