7,6 Millionen Passagiere in Köln
Das Passagieraufkommen ist bis Ende des 3. Quartals um zwei Prozent auf knapp 7,6 Millionen gestiegen und liegt damit leicht unter dem Marktniveau. Für das Jahr 2010 rechnet der Flughafen mit fast 9,85 Millionen Fluggästen. Damit musste Garvens seine Erwartungen von zehn Millionen Pasasgieren leicht nach unten korrigieren. „Die Auswirkungen der Aschewolke, die uns alleine 170.000 Passagiere gekostet hat, und Kapazitätsanpassungen bei einigen Fluggesellschaften haben zu dieser Korrektur geführt“, sagt Michael Garvens. Dennoch gehöre der Airport Cologne im Vergleich zu den größten deutschen Flughäfen im durchschnittlichen Passagier-Wachstum der vergangenen zehn Jahre zu den Spitzenreitern. Der gößte Wachstumstreiber in Köln sei dabei Germanwings mit einem Marktanteil von 40 Prozent. Neue Ziele wie Madrid, Friedrichshafen, Valencia, Klagenfurt, Kopenhagen, Manchester, Salzburg und Tel Aviv seien die Basis für eine stabile Passagierentwicklung am Köln Bonn Airport. Die Fluggesellschaft Air Berlin ist mit 29 Prozent jetzt die zweitgrößte Airlin am Köln Bonn Airport ein, gefolgt von Lufthansa mit 12 Prozent. Auch Ferienflieger wie Condor und SunExpress sorgten für positive Effekte. Insgesamt fliegen 35 Fluggesellschaften zu 120 Zielen in 30 Ländern.

Luftfracht: 14 Prozent Wachstum 2010
Besonders erfreulich ist laut garvens die Entwicklung der Luftfracht. Der Flughafen korrigiert seine Prognose für das Jahr 2010 deutlich nach oben auf 640.000 Tonnen, ein Plus von 14 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die gute Konjunktur und die positive Entwicklung der Expressfracht-Unternehmen UPS und FedEx führten zu diesem Wachstum am Flug-hafen Köln/Bonn. Am 27. Oktober 2010 wird das FedEx-Drehkreuz für Zentral- und Osteuropa am Köln Bonn Airport eingeweiht. Der Flughafen und der Cargo-Carrier haben gemeinsam 140 Millionen Euro in die neue Fracht- und Sortierhalle investiert.  

Gewinn trotz Aschewolke
Trotz der Einnahmeverluste durch die Sperrung des Luftraumes wegen der Aschewolke in Höhe von 3 Millionen Euro weise das Wirtschaftsergebnis der ersten neun Monate ein Plus aus. Das operative Geschäftsergebnis, EBITDA, konnte von 41,3 Millionen Euro im Vorjahr auf 49,1 Millionen Euro gesteigert werden, ein deutlicher Zugewinn von 18,9 Prozent. Die Umsatzerlöse kletterten um 4,3 Prozent auf 199,9 Millionen Euro. Ausschlaggebend dafür seien auch die Ertragssteigerungen aus dem Non-Aviation-Geschäft, also dem Geschäft am Boden. Mit 79,4 Millionen Euro hätten sich die Einnahmen aus diesem Geschäftssegment seit 2002 nahezu verdoppelt. Gegenüber dem Vorjahr weisen sie eine Zunahme um 8,2 Prozent aus. Im Gesamtjahr 2010 wird der Flughafen voraussichtlich nach zwei Jahren die Verlustzone wieder verlassen und mit einem Gewinn von 200.000 Euro schwarze Zahlen schreiben.

Politische Entwicklung könnte 1.700 Arbeitsplätze kosten
Die positive Entwicklung der Passagier-, Fracht- und Ge-schäftszahlen am Köln Bonn Airport wird von aktuellen politischen Absichten stark gefährdet, betonte Garvens. „Die Luftverkehrssteuer kann zu einem Rückgang von jährlich bis zu 600.000 Passagieren am Flughafen führen und Umsatzverluste in Höhe von bis zu 9 Millionen Euro verursachen“, so der Flughafenchef. Das von der Landespolitik geplante Passage-Nachflugverbot hätte noch weiterreichende Konsequenzen: Hier drohte zusätzlich zu Passagierrückgängen und Umsatzeinbußen der Wegfall von bis zu 1.700 direkten und indirekten Arbeitsplätzen. „Wir vertrauen aber auf die Gültigkeit unserer Nachtfluggenehmigung bis 2030“, erklärte Garvens.

[cs]