Der "Eurovision Song Contest 2011" findet in Düsseldorf statt. Das bestätigte am Dienstag die ARD. Die Zeitungen der "Westdeutschen Allgemeinen Zeitung" hatten bereits am Freitag unter Berufung auf "ARD-Kreise" berichtet, dass Düsseldorf den Zuschlag erhalten habe. Das Finale des internationalen Medienspektakels wird am 14. Mai 2011 in der Esprit-Arena ausgetragen, die beiden Halbfinals sind für den 10. und 12. Mai geplant. Bereits letzte Woche hatte die Deutsche Fußball Liga den Weg freigemacht: Zweitligist Fortuna Düsseldorf darf im Mai ins Paul-Janes-Stadion umziehen. Damit hat die NRW-Landeshauptstadt die Konkurrenten Berlin, Hamburg und Hannover ausgeschaltet. Gepunktet habe Düsseldorf vor allem mit einer hervorragenden Logistik: Genügend Platz für den Künstler-, Medien- und Fantross, ausreichend Hotelzimmer sowie einen Flughafen in Sichtweite.


Reaktionen aus der Kölner Politik
Eurovision Song Contest: Gratulation an Düsseldorf – Kölner CDU zur Entscheidung
"Der Stadt Düsseldorf gilt meine herzliche Gratulation – eine solche Marketing-Chance bekommt man nur einmal in einem Jahrhundert!" Mit diesen Worten hat die Kölner Landtagsabgeordnete Andrea Verpoorten (CDU) die Entscheidung für Düsseldorf als nächsten Austragungsort des "Eurovision Song Contest" kommentiert. Die Abgeordnete, die Mitglied der Landtagsausschüsse für Wirtschaft und für Kultur ist, hatte sich zuvor dafür eingesetzt, dass ihre Heimatstadt Köln den Contest ausrichten solle. Die Stadtverwaltung Köln hatte jedoch auf eine eigene Bewerbung verzichtet.

"Anders als in Köln hat man in Düsseldorf die Zeichen der Zeit erkannt und jetzt den verdienten Lohn erhalten," betonte Andrea Verpoorten. "Uns Kölnern bleibt eine weitere verpasste Chance – wie schon bei der zwar eingereichten, aber völlig misslungenen Bewerbung für die Kulturhauptstadt Europas." Die "im Rathaus gezeigte Mentalität" ärgere sie "maßlos". Andrea Verpoorten: "Wer im Rathaus glaubt, im 21. Jahrhundert reiche als Selbstvermarktungs-Strategie der simple Hinweis auf Dom, Kölsch und Karneval, der wird eines Tages ein böses Erwachen erleben."


Kommentar: Die selbsternannte Medienstadt Köln schaut im Fernsehen Düsseldorf beim Medienevent des Jahres zu
Am 14. Mai 2011 wird die europäische Welt nicht auf Köln, sondern auf Düsseldorf schauen. Denn Köln wollte nicht, trat noch nicht einmal an. Kölns Oberbürgermeister Jürgen Roters schrieb damals noch an die Kölner man sei in der glücklichen Lage genügend andere tolle Veranstaltungen zu haben, die man nicht für den "Eurovision Song Contest 2011" opfern wolle. Wer sich aber mal genau anschaut, was denn auf den Plänen etwa der Arena oder der Kölnmesse steht, der reibt sich etwas verwundert die Augen und ob die Haie die Play Offs bei der derzeitigen Lage erreichen steht mehr als in den Sternen. "Hochmut kommt vor dem Fall" sagt ein altes Sprichtwort. Sich, als selbstbetitulierte Medienstadt nicht um die Austragung dieses Medienevents zu bewerben war ein Fehler. Die die nicht zauderten und mit schlechter Haushaltslage lamentierten haben den Zuschlag erhalten, werden nun verdienen und den Imagegewinn davontragen. Köln ergötzt sich dann in der Arena an James Last, Appasionata, der Schlagernacht des Jahres und Firmenveranstaltungen. Ach ja und in der Kölnmesse ist dann noch Interkarneval. Aber der Oberbürgermeister der Stadt Köln wird sicher eine Einladung seines Düsseldorfer Kollegen nicht ausschlagen, sich den Medienevent des Jahres 2011 flußabwärts persönlich anzusehen. Wir Kölner sitzen dann am TV-Gerät und können uns was darauf einbilden in der ersten Reihe zu sitzen. Wenigstens den Hut hätten die Stadtoberen in den Ring werfen müssen.

[dts; Kommentar ag]