Walsken will „Schule der Zukunft“ realisieren
„Ich freue mich auf die neue Arbeit“, betonte heute Nachmittag Regierungspräsidentin Gisela Walsken. An ihren Vorgänger Hans Peter Lindlar gewandt, erklärte sie: „Ich übernehme ein außerordentlich gut geführtes und hoch motiviertes Haus.“ Im vergangenen Monat sei sie herzlich und offen von ihren neuen Mitarbeitern aufgenommen und mit viel geduld eingearbeitet worden. Ihre Behörde, die Bezirksregierung Köln, will Walsken künftig als Beratungsinstanz zwischen Land und Kommune verstanden wissen. Dabei will sie sich insbesondere für mehr regionalen Handlungsspielraum einsetzen, die lokale Zusammenarbeit und Transparenz nach innen und außen zu fördern. Auch wenn in den kommenden fünf Jahren viele Aufgaben bevor stünden, will sich Walsken vor allem zwei Themen widmen. Zum einen will sie schnellstmöglich die „Schule der Zukunft“, so Walsken, realisieren, zum anderen will sie die kommunalen Haushalte unterstützen. Dafür wolle sie etwa beim Land für Solidaritätsbeiträge und Hilfsleistungen werben.

Vereidigt wurde Gisela Walsken, die sich für eine Vereidigung mit dem Zusatz „so wahr mir Gott helfe“, entschied, von Nordrhein-Westfalens Innenminister Ralf Jäger. Der wünschte Kölns neuer Regierungspräsidentin „Gelassenheit im Geschäft“, so Jäger. Zudem warte er nun darauf, von ihr bald eine Betriebsanleitung für den Kölschen Klüngel nach Düsseldorf geschickt zu kommen, scherzte Jäger. Er wolle die Bezirksregierungen im Land künftig stärken, kündigte NRWs Innenminister an. So sollen 2010 und 2011 25 Millionen Euro zusätzlich für Personal in den Bezirksregierungen zur Verfügung gestellt werden. Dies sei notwendig, da derzeit nur 87 Prozent der vorhandenen Stellen tatsächlich besetzt seien. „Unsere Landespolitik ist nur umsetzbar mit starken Bezirksregierungen“, betonte Jäger.

Lindlar mit Applaus verabschiedet
Lob fand der nordrhein-westfälische Innenminister auch für Regierungspräsidenten a.D. Hans Peter Lindlar, der heute verabschiedet wurde. „Sie haben die Behörde nach innen sehr gut geführt und nach außen außerordentlich gut präsentiert“, wandte sich Jäger an Lindlar. Insbesondre habe er sich in den vergangenen Jahren um die Schulsituation für Schüler mit Migrationshintergrund in seinem Bezirk gekümmert. Zudem habe sich Lindlar erfolgreich dafür eingesetzt, die Wirtschaft von den Qualitäten von Hauptschülern zu überzeugen und diesen den Eintritt in das Berufsleben zu erleichtern“, erklärte Jäger. Dabei seien die vergangenen fünf Jahre keine einfachen gewesen. Denn gerade die Bezirksregierungen seien einer umfassenden Verwaltungsreform unterworfen worden. Ausgezeichnet habe sich Lindlar in seiner Arbeit „durch hohes Engagement, Eifer, Souveränität und Offenheit gegenüber seinen Mitarbeitern“, betonet NRWs Innenminister, ganz getreu seinem Motto „Region denken, praktisch handeln“.

Lindlar: „Jeder Tag war spannend“
Hans Peter Lindlar wurde von den Anwesenden mit einem herzlichen Applaus verabschiedet. „Jeder Tag war spannend, jeder Tag war anspruchsvoll und jeder Tag war vielfältig“, erklärte Lindlar. Er habe die Aufgabe des Regierungspräsidenten besonders gerne erfüllt, betonte er. Erfreut sei er darüber, dass die Zukunft der Behörde gesichert sei und die Verwaltungsreform von der neuen Landesregierung zurückgenommen werde – auch wenn sie damals „überfällig gewesen ist“, so Lindlar. Statt weiter Personal in den Bezirksregierungen zu kürzen, solle die Landesregierung auch die Ministerien überprüfen, appellierte er an Innenminister Jäger. Denn dot ließe sich noch so manche Stelle einsparen.

Cornelia Schlößer für report-k.de/ Kölns Internetzeitung