Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Anzahl der Manipulationen an Geldautomaten – das so genannte "Skimming" – bundesweit deutlich an. Auch in Köln vermeldet die Polizei steigende Fallzahlen. Wären es in 2009 noch 44 Fälle gewesen, in denen die Täter – vor allem mittels sogenannter Aufsatzgeräte und Minikameras – die Kartendaten von Bankkunden auszuspähen versuchten, so seien in diesem Jahr allein bis jetzt etwa 60 solcher Angriffe registriert. Hierbei seien cirka 750 Schadensfälle zu beklagen – im letzten Jahre waren es insgesamt etwa 1.000.
Erst am vergangenen Samstagvormittag wurde ein aufmerksamer Kölner (32) angesichts einer kleinen Veränderung an einem Geldautomaten in Köln stutzig: Gegen 10.30 Uhr bemerkte der Bankkunde an dem Ausgabegerät einer Bank an der Olpener Straße oberhalb der Tastatur eine kleine Leiste. Als er die verdächtige Installation untersuchte, bemerkte er unter dem Bauteil eine Minikamera. Der Zeuge alamierte daraufhin die Polizei. Die Minikamera, mit der die bislang unbekannten Täter die eingegebenen PIN-Nummern auslesen wollten, wurde sichergestellt. Der Sicherheitsdienst wurde hinzugezogen, das SB-Center bis auf weiteres geschlossen. Beim Skimming ist die Installation solcher Minikameras oberhalb des Tastenfeldes häufig anzutreffen. Denn: Die Betrüger können allein mit den ausgelesenen Kartendaten nichts anfangen – nach wie vor muss die dazugehörige PIN ausgespäht werden.
Die Polizei rät daher dringend
Achten Sie auf die äußere Beschaffenheit der Geldautomaten, vor allem auf die Stabilität der Kartenlesegeräte und mögliche versteckte Kameras
Beobachten Sie vor dem Geldabheben Ihr Umfeld – scheuen Sie sich nicht, zu dicht aufgerückte Personen zurückzuweisen
Benutzen Sie keinen Automaten, an dem der Tastatur-Sichtschutz entfernt wurde
Verdecken Sie immer die Eingabe der Geheimzahl mit der Hand oder Ihrer Geldbörse als Sichtschutz dicht über der Tastatur
Überprüfen Sie auch das Innere des aufgebrachten Sichtschutzes – es wurden bereits Fälle festgestellt, bei denen Minikameras innerhalb der Sichtblende eingebaut wurden
Melden Sie verdächtige Vorgänge umgehend der Polizei und dem Kreditinstitut.
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[cs, ots; Foto: Rainer Sturm/www.pixelio.de]
