Das Ministerium für Schule und Weiterbildung hatte die Realschulen des Landes Nordrhein-Westfalen im April 2010 aufgefordert, sich für den Modellversuch „Wirtschaft an Realschulen" zu bewerben. Zunächst war beabsichtigt, die Teilnehmerzahl auf 30 Schulen zu begrenzen. Das große Interesse vieler Realschulen aus allen Teilen des Landes hat jedoch dazu geführt, dass deutlich mehr Bewerbungen über die Bezirksregierungen eingegangen sind als zunächst angenommen wurde. Schulministerin Barbara Sommer hat daher entschieden, das darin zum Ausdruck gekommene Engagement und den Gestaltungswillen nicht zu begrenzen, sondern allen interessierten Realschulen die Teilnahme zu ermöglichen, so dass das Projekt nunmehr zum kommenden Schuljahr mit 70 Schulen beginnen kann.

„Der Modellversuch dient dazu, uns konkrete Hinweise zu Inhalt und Umfang eines möglichen Faches Wirtschaft an den Realschulen zu geben“, sagte Ministerin Sommer. Die beteiligten Schulen sollen einen schulinternen Lehrplan entwickeln und
die Auswirkungen auf die Nachbarfächer Erdkunde, Geschichte und Politik prüfen. Sie können das Fach drei Jahre lang für Schülerinnen und Schüler ab Klasse 7 einrichten. In Nordrhein-Westfalen gibt es 559 Realschulen. An Hauptschulen und
Gesamtschulen gibt es das Fach „Wirtschaft“ bereits. Die Schülerinnen und Schüler können es als Teil des Lernbereichs Arbeitslehre wählen, der aus den drei Fächern Wirtschaft, Technik und Hauswirtschaft besteht. Am Gymnasium hat jeder Schüler in der Sekundarstufe I das Fach „Politik/Wirtschaft“.

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