Das Pressefoto zeigt Lutz Schade (links) mit Deiters-Geschäftsführer Alexander Berg und eine junge Dame, die das Festkomitee Kölner Karneval nicht beim Namen nennt bei der Vorstellung des "Mottoschaals" 2025 am 10. Oktober 2024. Foto: Festkomitee Kölner Karneval

Köln | Das Festkomitee Kölner Karneval und der Kostümhändler Deiters haben heute den Sessionsschaal für die kommende Session 2025 mit dem Thema „FasteLOVEnd – Wenn Dräum widder blöhe“ vorgestellt.

Rund 4 Wochen bevor am Elften im Elften, einem Montag, der Countdown zur Eröffnung der neuen fünften Jahreszeit beginnt, gibt es einen neuen sogenannten „Mottoschaal“. Der hat natürlich Herzen in allen Farben und Blümchen. Offen bleibt die Frage ob die Bienchen die Träger:innen sind. Auf jeden Fall geht es um das Thema „FasteLOVEnd – Wenn Dräum widder blöhe“, denn das erkoren die höheren Damen und Herren des Festkomitees zum Motto der kommenden Session.

Ein Teil der Erlöse aus dem Verkauf des Schaals komme dem Kölner Rosenmontagszug zu. Damit würden unter anderem die Streetworker unterstützt. Auch der Kinder- und Jugendkarneval profitiere vom Verkauf. Wie hoch der Anteil am Verkauf ist, sagt das Festkomitee nicht.

Mal „Flower-Power“ googeln

Der Schaal erinnere an die Zeit der 1960 und 1970er Jahre. So schreibt das Festkomitee: „Optisch erinnert der Schal an die Flowerpower-Zeit der 60er und 70er Jahre mit vielen Blumen, Herzen, Fransen und Jeans. Bewährte Applikationen wie die integrierte Tasche oder der Knopfverschluss sind auch wieder dabei. “

Es gehe um die „Flowerpower“ Zeit. Report-K hat mal gegoogelt und was gefunden. Das Schlagwort „Flower-Power“ stehe als Symbol für passiven Widerstand und Gewaltlosigkeit und stammt aus der Oppositionsbewegung gegen den Vietnamkrieg. Allen Ginsberg prägte den Begriff im Jahr 1965. Später erweiterte sich der Kunstbegriff auf die Hippie-Kultur, Drogen, psychedelische Musik, psychedelische Kunst und soziale Freizügigkeit. Report-K besuchte die Vorstellabende der Kölner Karnevalistenvereinigungen und fand dort weder psychedelische Musik, psychedelische Büttenrede – wie schade eigentlich – oder soziale Freizügigkeit. Aber was noch nicht ist, kann ja noch kommen, vielleicht eine Prinzenproklamation nur in Kappe und Mottoschaal?

Popkultur ist der gemeinsame Nenner

Aber es gibt eine Gemeinsamkeit: Die Flower-Power-Bewegung und Kölner Karneval sind Popkultur und insofern gibt es eine Überschneidung und anders als die Bewegung aus den USA lebt der Kölner Karneval auch über die 1970er Jahre hinaus. Was wir auch nicht wissen ist, ob die Designer des Mottoschaals bewußtseinserweiternde Substanzen zu sich nahmen, sich mit einem Ostermannlied in Trance sangen, um die Herzen des Designs des Schaals zu pinseln. Immerhin nutzten sie nicht das Stilmittel der psychedelischen Kunst, das Paisleymuster. Aber, wer weiß was noch alles kommt. Vielleicht schwimmt ja der kommende Prinz auf einem Yellow Submarine durch den Rosenmontagszug.

In der offiziellen Verlautbarung des Festkomitees und des mit ihm verbandelten Kostümhändler finden sich keine Hinweise. Da klingt das alles viel harmloser und da ist viel die Rede von „Traumwelt Karneval“, „schöner Tradition“ oder „bunt“ und lebensfroh. Der Schaal für Erwachsene liegt bei rund 20, der für Kinder bei rund 15 Euro.