Der Trainer des 1. FC Köln auf der Pressekonferenz am 3. Oktober 2024 vor dem Heimspiel gegen den SSV Ulm Gerhard Struber. | Foto Screenshot aus dem Livestream

Köln | Am heutigen Samstag wird um 13 Uhr die Partie Köln gegen Ulm im Kölner Rheinenergiestadion angepfiffen. Es ist erst das vierte Aufeinandertreffen der beiden Vereine. Das sagen die Verantwortlichen.

Gerhard Struber fordert „locker zu bleiben“

Struber spricht von einem schwierigen Spiel gegen Ulm. Viele der Argumente, die der Kölner Chefcoach vor der Partie gegen die Ulmer bringt, klingen ähnlich wie in den Pressekonferenzen gegen andere Mannschaften. Struber mahnt Gebetsmühlenartig Konzentration auf das eigene Spiel an. Gleichwohl steigt der Druck auf den Coach nach der Begegnung gegen Karlsruhe. Das war spürbar, als Struber eine Frage, die eigentlich an Thomas Kessler gerichtet war, beantwortete.

Das will Struber sehen: einen ausbalancierten Fußball, der dem 1. FC Köln viele Chancen bringe. Die Mannschaft sei noch in einem Reifungsprozess und zeige „Schwankungsfreudigkeit“. Struber will gerade in den Heimspielen attraktiven Fußball zeigen und „stabil sein“, also wenig zulassen und den Gegner weit vom eigenen Tor fernhalten. Geht es nach Struber soll seine Mannschaft dominant sein und dem Gegner wenig Raum lassen sich zu entwickeln. Den Misserfolg in der Punktebilanz sieht Struber in der Integration jüngerer Spieler begründet, die geplant seit dem Sommer vorgenommen worden sei. Stichwort Transfersperre, das Struber aber nicht in den Mund nimmt. Da passierten eben Dinge wie die Begegnung des vergangenen Wochenendes, so Struber der verdeutlichte, dass die „Learnings“ schnell geschehen müssten. Spiele wie gegen den Karlsruher Sportclub sollten der Vergangenheit angehören, so der Kölner Chefcoach.

Die jungen Spieler als Problem

Struber sprach nicht zum ersten Mal von den Prinzipien des FC-Spiels, die umgesetzt werden müssten und machte deutlich wie wichtig dafür die Tugenden seien, die mittlerweile vielen Menschen gefallen würden, aber genauso wichtig sei es, dass der FC am Ende daraus auch den Profit schlage. Da müsse die Mannschaft zulegen und sich für den Aufwand, den sie betreibe, belohnen. „Ich bin da relativ tiefenentspannt, weil ich einfach die Jungs sehe, was in ihnen drinnen steckt – technisch, taktisch – und gleichzeitig gibt es halt auch eine mentale Story über so ein Spiel. Und ich glaube, da müssen wir auch versuchen ausgefuchster zu werden und unseren Dingen treu zu bleiben und nicht wie in der ein oder anderen Woche vorher, wir Passagier von gewissen Dingen werden. Da müssen wir einfach draufbleiben“, sagte Struber. Der Kölner Cheftrainer forderte für die Spieler, die wenig Erfahrung hätten, Zeit und dazu auf „locker zu bleiben“. Dies sei wichtig. Es sei nicht die Zeit in Aktionismus zu verfallen.

Zum Gegner Ulm sagte Struber, dass dessen Mannschaft sehr robust und sehr körperbetont agiere. Sein Team habe vor allem wegen der Körperlichkeit Respekt. Der FC wisse aber, wo Ulm seine Themen habe, was auch immer damit ausgesagt werden soll. Struber versprach, dass der 1. FC Köln heute bei sich sein und sich selbst in den Vordergrund bringen werde, so dass Ulm mit seiner Mannschaft zu tun haben werde. Zum KSC-Spiel sagte Struber, dass seine Mannschaft damit selbstkritisch umgehe.

Thomas Kessler machte deutlich, dass die Mannschaft die Basics spielen müsse und es wichtig sei drei Punkte nach Hause zu bringen.

Ulm kommt mit „breiter Brust“ nach Köln

Die Ulmer analysieren die Kölner Bilanz in ihrem „Vorbericht“ auf ihrer Website klar und deutlich. Der 1. FC Köln hinke seinem Saisonziel des direkten Wiederaufstiegs auf dem aktuell achten Rang der Tabelle hinterher. Sich selbst sieht der Verein im „Abenteuer 2. Bundesliga“ nach dem Sieg gegen Elversberg und dem Heimsieg gegen Eintracht Braunschweig angekommen. Die Kölner kamen in Elversberg im August auf ein Unentschieden und gegen die Braunschweiger zu einem 5:0 Erfolg.

Der Ulmer Trainer spricht zu der Partie in Köln von einer der größten Herausforderungen für seinen Kader. Es sei das größte Spiel in der jüngeren Vereinsgeschichte der vergangenen 25 Jahre. Der Trainer der Spatzen Thomas Wörle sieht die Kölner als klare Favoriten in der Partie, die ein gefühlter Erstligist seien. Er spricht dem 1. FC Köln zu, intensiven Fußball zu spielen, der in der Lage sei, die Gegner unter Druck zu setzen. Seine Mannschaft brauche in Köln einen „Sahnetag“, wenn Ulm Punkte mitnehmen wolle. Wörle gab sich zuversichtlich den 1. FC Köln auf Kölner Rasen vor Probleme stellen zu können. Wörle wird auf der Vereins-Website zitiert: „Wir freuen uns extrem darauf, wenn man überlegt das wir noch vor zwei, zweieinhalb Jahren in der Regionalliga gespielt haben und jetzt über zweieinhalbtausend Fans mit nach Köln reisen ist das unglaublich.“

Der 1. FC Köln spielt heute um 13 Uhr gegen den SSV Ulm 1846 im Rheinenergiestadion. Rund 2.800 Ulmer Fans werden ihr Team nach Köln begleiten. Die bisherige Bilanz aus drei Begegnungen zwischen Köln und Ulm sprechen nicht für die Kölner. So schafften die Kölner in der 2. Bundesliga in der Saison 1998/1999 jeweils in der Heim- und Auswärtsbegegnung nur ein Unentschieden und verloren im DFB Pokal 1987/1988 gegen die Ulmer. Aber das ist natürlich alles schon sehr lange her.