Symbolbild Stadtbahn der Kölner Verkehrsbetriebe (KVB)

Köln | Artikel ergänzt | Der Verkehrsverbund Rhein Sieg (VRS), dem unter anderem auch das städtische Kölner Verkehrsunternehmen KVB angehört geht nicht davon aus, dass die Erhöhung des Deutschlandtickets auf 58 Euro im Monat zu einer auskömmlichen Finanzierung beiträgt.

Im Gebiet des VRS würden rund 700.000 Menschen ein Deutschlandticket nutzen. Beim VRS begrüßt die Geschäftsleitung, dass mit der gestrigen Entscheidung nun Planungssicherheit für 2025 herrsche. VRS-Geschäftsführer Michael Vogel schriftlich: „Die 58 Euro gleichen aus unserer Sicht nicht die kompletten Einnahmeverluste der Verkehrsunternehmen aus, sie sind aber eine gute Basis, das Erfolgsmodell Deutschlandticket auch langfristig zu etablieren, ohne dass die finanzielle Belastung für Kommunen und Verkehrsunternehmen zu hoch wird. Das Deutschlandticket ist eine im Sinne der Fahrgäste wertvolle Entwicklung der Tarifwelt und kommt gut an. Es bleibt für die Kundinnen und Kunden auch mit dem neuen Preis sehr attraktiv. Der gestrige Beschluss war ein wichtiger Schritt in Richtung Finanzierungssicherheit. Wir erwarten, dass die Mehreinnahmen aus der Preismaßnahme den Verkehrsunternehmen zufließen und nicht dazu genutzt werden, die von Bund und Land beigesteuerten Ausgleichsmittel abzusenken.“

Union macht Wissing bei Deutschlandticket schwere Vorwürfe 

Nach der angekündigten Preiserhöhung beim Deutschlandticket macht die Union Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) schwere Vorwürfe.

Die ÖPNV-Nutzer könnten sich bei Wissing „bedanken“, sagte der für Verkehr zuständige stellvertretende Vorsitzenden der Unionsfraktion, Ulrich Lange (CSU), am Dienstag. Er habe den Ländern „das Ticket übergestülpt“ und sie dann bei der Finanzierung „eiskalt hängen lassen“. Hauptsache sei für ihn gewesen, dass er ein „schönes Foto von sich mit dem 49-Euro-Ticket“ habe. „Daran sieht man, wie ernst es der Ampel mit der Stärkung des ÖPNV ist: Das ist wie vieles andere eine totale Nullnummer“, so Lange.

Der CSU-Politiker erwartet auch weitere Preiserhöhungen. „Mit der Preissteigerung tritt ein, was wir von Anfang an vorhergesagt haben: Es war doch klar, dass der Preis von 49 Euro nicht auf Dauer haltbar sein wird“, sagte er. 58 Euro seien erst der Anfang „einer sich nach oben drehenden Preisspirale“. Denn wenn das Ticket nicht zu einer Ausdünnung des öffentlichen Verkehrs auf dem Land führen solle, müssten sich die Einnahmen für die Unternehmen und somit auch der Ticketpreis erhöhen. „Das ist nur legitim“, sagte Lange.

Die bisherige Berichterstattung zur Verteuerung auf 58 Euro vom gestrigen Tag bei report-K

Mit Material der dts nachrichtenagentur