Das Symbolbild zeigt ein Schild Polizei und Handschellen.

Mannheim | aktualisiert | Bei einer Messerattacke auf dem Mannheimer Marktplatz sind am Freitag nach Polizeiangaben Menschen verletzt worden. Bundesinnenministerin Faeser äußerte sich bereits zu der Tat.

Bei einer Messerattacke auf dem Mannheimer Marktplatz sind am Freitag nach Polizeiangaben Menschen verletzt worden. Über das Ausmaß und die Schwere der Verletzungen könnten bislang keine Angaben gemacht werden, hieß es vom Polizeipräsidium Mannheim. Infolge des Angriffs habe ein Beamter seine Schusswaffe eingesetzt. Dadurch sei auch der Angreifer verletzt worden, so die Behörde. Rettungs- und Einsatzkräfte sowie ein Rettungshubschrauber seien im Einsatz. Es bestehe keine Gefahr für die Bevölkerung. Der Schienenverkehr sei lokal teilweise bis auf Weiteres gesperrt, so die Polizei. Laut Medienberichten soll der Angriff einem Islamkritiker gegolten haben, der in der Vergangenheit bereits von Verfassungsschutzbehörden beobachtet worden sei.

Faeser zeigt sich erschüttert von Gewalttat in Mannheim

Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) hat sich von der Messerattacke auf dem Mannheimer Marktplatz erschüttert gezeigt. „Die Messerattacke in Mannheim ist ein schreckliches Verbrechen“, sagte sie. „Die Bilder dieser brutalen Gewalttat sind erschütternd. Ich wünsche den Opfern dieser Tat, dass sie wieder vollständig genesen können.“

Ihre Gedanken seien insbesondere auch bei dem durch Messerstiche schwerverletzten Polizeibeamten, so Faeser. „Den Polizeikräften, die sofort eingeschritten sind, und den Ärzten und Rettungskräften, die um das Leben der Opfer dieser furchtbaren Tat kämpfen, danke ich sehr herzlich.“

Die SPD-Politikerin erwartet, dass die Hintergründe dieser Tat sowie die Motive des Täters durch die Ermittlungen aufgeklärt werden. „Wenn die Ermittlungen ein islamistisches Motiv ergeben, dann wäre das eine erneute Bestätigung der großen Gefahr durch islamistische Gewalttaten, vor der wir gewarnt haben“, sagte Faeser.

Deutsche Polizeigewerkschaft mit Urteil zur Schussabgabe

Der Vorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft, Rainer Wendt, hält es für angemessen, dass sich die Polizei den Angreifer von Mannheim mit einem Schuss stoppte. „Die Polizei hat natürlich auch die Möglichkeit, Notwehr und Nothilfe-Rechte für sich in Anspruch zu nehmen beziehungsweise eine gegenwärtige Gefahr für das Leben eines anderen abzuwehren“, sagte Wendt dem TV-Sender „Welt“ am Freitag. „Das ist hier passiert, ganz offensichtlich. Aber der Beamte selber wird natürlich das zu begründen haben.“ Die Staatsanwaltschaft werde auch diesen Vorgang untersuchen und die Fragen stellen, ob alle Regeln eingehalten wurden.

Wendt kritisierte, dass der Vorfall als Handy-Video in Sozialen Netzwerken kursiert. Das erschwere die Ermittlungen. „Das ist nicht gut für ein Strafverfahren, ist auch nicht gut für die Polizei. Man kann nur hoffen, dass jetzt die Staatsanwaltschaft diese Dinge alle sichtet“, sagte er.

Messerangriff in Mannheim: Islamistisches Motiv wahrscheinlich  

Der Mann, der in Mannheim an einem Stand der rechtspopulistischen „Bürgerbewegung Pax Europa“ (BPE) sechs Menschen mit einem Messer verletzte, handelte nach Einschätzung der Ermittler wohl aus islamistischem Motiv. Wie der „Spiegel“ berichtet, ist dies allerdings noch nicht gesichert. Demnach handelt es sich bei dem Angreifer um einen 25-jährigen, der im afghanischen Herat geboren wurde, in Hessen lebte und den Behörden bislang noch nicht als Extremist aufgefallen ist.

Der Vorsitzende der Innenministerkonferenz (IMK), Michael Stübgen (CDU), hat die Messerattacke von Mannheim als Beleg für eine Verrohung der Gesellschaft bezeichnet. „Das Motiv des Messerstechers wird jetzt untersucht, die Sicherheitsbehörden werden daraus ihre Schlüsse ziehen müssen“, sagte Brandenburgs Innenminister den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Samstagausgaben).

„Diese schreckliche Tat macht darüber hinaus erneut deutlich, wie sehr unsere Gesellschaft verroht. Das muss uns alle zu denken geben.“ Die Tat mache sprachlos und sei erschütternd, sagte Stübgen. „Ich wünsche den Opfern, insbesondere dem lebensgefährlich verletzten Polizisten eine vollständige Genesung.“

Zuvor hatte Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) bei Instagram und X geschrieben, die Bilder aus Mannheim seien furchtbar. „Meine Gedanken sind bei den Opfern. Gewalt ist absolut inakzeptabel in unserer Demokratie“, so der Kanzler. „Der Täter muss streng bestraft werden.“