Ein ADFC-Mitglied und Bürgermeisterin Elfi Scho-Antwerpes stellten in Lindentahl das erste Kölner Geisterfahrrad auf.

Das 1. Kölner Fahrrad-Mahnmal
Die verkehrliche Situation an dieser Ecke des Gürtels ist schauderhaft. KVB, Taxis, Individualverkehr, Radfahrer und Fußgänger, queren, kreuzen, biegen ab und das in hoher Zahl. Besonders die Fahrradfahrer die vom Lindenthalgürtel in Richtung Süden fahren und die Dürener kreuzen wollen müssen Slalom fahren, anstatt wie der Individualverkehr auch einfach gerade zu passieren. Erst werden sie vom Lindenthalgürtel abgeleitet, um die Dürener dann hinter dem Zebrastreifen zu kreuzen und müssen, dann aber zurück auf die Dürener. Eine Horrorsituation, die dazu führt wie beim dem schrecklichen Unfall am 16. März 2010, dass LKW Fahrradfahrer übersehen, weil sie etwa im toten Winkel sind.


Die Fahrradfahrer müssen derzeit einen Schlenker fahren, wenn sie den Lindenthalgürtel kreuzen und wollen. Dadurch kommt es immer wieder zu sehr gefährlichen Szenen.

Sichere Verkehrsführung eingefordert
Bürgermeisterin Elfi Scho-Antwerpes will nun das zeitnah eine Entschärfung der verkehrlichen Situation erreicht wird. So soll der Radverkehr schon auf Höhe der Einfahrt zum Taxistand auf den Lindenthalgürtel und von dort auf einer roten Markierung bis zur Ampel geführt werden. Die Fahrradfahrer sollen dann ein Stück weiter vor dem Individualverkehr sich an der Ampel aufstellen können, so dass eine Sichtbeziehung zwischen Radfahrern und Autofahrern, bzw. LKW-Lenkern entsteht. Mit dem Individualverkehr kreuzen die Radfahrer dann die Dürener Straße ohne den Schlenker hinter Zebrastreifen und Überweg mit den Fußgängern nehmen zu müssen. Davon verspricht man sich viel mehr Sicherheit und in Zukunft die Vermeidung solch grässlicher Unfälle wie den der 57 jährigen Dame.

Fahrradstadt Köln
Der ADFC will dafür trommeln, dass sich Köln in Zukunft den Titel „Fahrradstadt“ geben und damit werben kann und nennt als leuchtendes Vorbild Kopenhagen. Dort sei es in nur fünf Jahren gelungen 50 Prozent des Individualverkehrs aufs Fahrrad umzupolen. Dem ADFC geht es darum bessere Bedingungen für Fahrradfahrer in Köln zu schaffen. Die Kölner Radwege seien für die heutigen Anforderungen – auch durch die gestiegene Fahrradmobilität – vollkommen unterdimensioniert und vielfach zu schmal. Dabei legt der ADFC Wert darauf, dass es nicht um ein Gegeneinander sondern um ein Miteinander geht und dass man auch die Sinne aller Verkehrsteilnehmer schärfen will, für einen rücksichtsvollen Umgang miteinander.

Das Geisterrad an der Straßenecke Dürener und Lindenthalgürtel ist das erste seiner Art in Köln und die Initiatoren hoffen dass es das einzige bleiben wird. Geisterräder für getötete Fahrradfahrer gibt es etwa auch in Berlin. 

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Artikel zum Unfall an der Dürener Straße/Lindenthalgürtel von report-k.de >>>


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