Mit einer riesigen gelben symbolischen Kasse rechneten die angestellten Lehrer ihren Lohnverlust vor

Gleicher Lohn für gleiche Arbeit

Angestellte Lehrer leisten die gleiche Arbeit, wie verbeamtete Lehrer. Nur sie erhalten wesentlich weniger Lohn. Auf den Tafeln, die einzelne Lehrer um den Hals tragen rechnen sie vor: "Angestellte Lehrerin 8.844,00 Euro weniger in einem Jahr" oder "Angestellter Lehrer 222.692 Euro weniger in 25 Jahren". Und das sind keine Brutto, sondern die Nettobeträge. Jochen Nagel von der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaften Hessen fordert daher die Eingruppierung aller angestellten Lehrer in die Tarifgruppe 14 und eine Gleichstellung aller Lehrer. Die Art und Weise wie die Länder mit den angestellten Lehrern verfahren, nannte Nagel Manchesterkapitalismus. Wenn man Lehrer benötige, dann locke man mit Boni, wenn man nicht mehr akut so viele benötige, oder ein Überangebot vorläge und man aktuell nicht so viel benötige, dann zahle man eben schlecht. Den Ländern kündigte Nagel Widerstand an und drohte mit weiteren Streiks.


Die Kundgebung auf dem Hans-Böckler-Platz

Auch der DGB steht hinter der Forderung Gleicher Lohn für gleiche Arbeit, das machte Liv Dizlinger klar. Dies sei ein Kernthema für den DGB. Neben gleichem Lohn für gleich Arbeit unt eine Eingruppierung in die Entgeldgruppe 14, die damit begründet wird, dass Lehrer eine Zusatzausbildung besitzen, fordert man die Möglichkeit zum Bewährungsaufstieg und nach der Einstellung als angestellter Lehrer weitere Qualifizierungsmöglichkeiten. Vorgelesen wurde auch eine Grußadresse von verbeamteten Lehrern, die sich auch gegen diese Ungerechtigkeit stellen und den angestellten Lehrern attestieren gleiche Arbeit im harten Schulalltag zu leisten.

Mit der Schwarz-Gelben Bundesregierung ging man hart ins Gericht. Es könne nicht sein, dass man an der Bildung spare, aber Hoteliers und anderen 12 Milliarden Euro Steuergeschenke mache. Jochen Nagel: "Wir fordern eine anständige Bezahlung der Profis im Bildungsbereich." Nach der Kundgebung zog man gemeinsam vor das Amt des Regierungspräsidenten, wo man die Rechenkasse mit dem eingesparten Milliardenbetrag und die Schilder mit den Rechenbeispielen aus dem Leben hinterließ.

[ag]