Außerdem wurden Fahnen von jenen Ländern hochgehalten, welche die Massaker bereits als Völkermord anerkennen, darunter Frankreich, Polen und die Schweiz. Dazu kamen zum ersten Mal in Istanbul in der Türkei Menschenrechtler und Künstler zusammen, um an die Opfer zu erinnern. Obgleich die Türkei einräumt, dass damals mehrere hunderttausend Armenier getötet worden seien, lehnt sie seit Jahren die Einstufung als Genozid ab. Grund sei, dass Armenien im ersten Weltkrieg auf der Seite des Feindes Russland gestanden und seinerseits zehntausende Türken getötet hätte. Am 24. April 1915 wurden mehr als 200 armenische Intellektuelle und Gemeindevertreter im damaligen Konstantinopel von den Behörden des Osmanischen Reichs festgenommen. Armenischen Angaben zufolge wurden bis zum Jahre 1917 rund 1,5 Millionen ihrer Landsleute ermordet. Die Beziehungen zwischen den beiden Ländern werden seit Jahrzehnten durch die Erinnerung an die Verbrechen schwer belastet.

[dts]