2009 war die Zeit der "Runderneuerung" – 2010 die Zeit der "Optimierung"
Daniel Hug der Direktor der Art Cologne sprach am Eröffnungstag von einer „Runderneuerung“ im Jahr 2009 und in diesem Jahr von einer „Optimierung“.
An den beiden Schwerpunkten, in der Halle 11.2. auf etablierte Kunst, klassische Moderne und Nachkriegskunst zu setzen, hält er bei. Genauso wie in 11.3 der zeitgenössischen Kunst Raum zu geben. Natürlich wieder mit Open Space und New Contemporaries. Verbesserungen so Hug, habe es vor allem an der Struktur der Aufteilung der Kojen in den Hallen gegeben um, wie Hug sie nennt, für „natürlichere Laufwege“ der Besucher zu sorgen.

Elf Skulpturen als Auftakt
Den Eingangsbereich hat man gemeinsam mit elf ausstellenden Galerien der Skulptur gewidmet. Dort zu sehen sind Arbeiten von John Chamberlain, Bruno Gironcoli, Viktor Vasarely, Joseph Zehrer, Victor Burgin und Josephin Meckseper. Besonders auffällig ist dabei die Installation „Collective Unconscious“ der chinesischen Künstlerin Yin Xiuzhen. Die ist nicht nur mehr als zehn Meter lang, sondern war auch vor einigen Wochen im Museum of Modern Art in New York zu sehen. In der Halle 11.2. findet man die teuersten Kunstwerke, wie das Gemälde von Edward Munch “Sitzende junge Frau” von 1916 das für 9,5 Millionen. Euro. Den Munch gibt es bei der Galerie Thomas aus München, einen Picasso für 6,5 Mio Euro bei Salis & Wertes, Zürich und Salzburg.

Neuer Förderpreis
Am Konzept der klar abgegrenzten Kojen und Räume des Open Space hält man fest und bietet mit dem „Circus Hein“ ein ganz besonderes Schmankerl, dass sich sogar an der Südseite der Messe schon im Außenbereich mit einer Leuchtreklame ankündigt, eine Durchdringung in den Außenraum, wie sie für die Messe bisher einmalig sein dürfte. Der Künstler Jeppe Hein, macht nach einer ersten Station in Frankreich in Köln Station. Das Förderprogramm „New Positions“ feiert 30-jähriges Jubiläum. Hier fördern Bund, Land, Kölnmesse und der Bundesverband Deutscher Galerien und Editionen 25 junge Künstler mit einer 25 Quadratmeter großen Förderkoje, die von einer Jury ausgewählt werden. Erstmals in diesem Jahr wurde für die „New Contemporaries“ der Maurice Lacroix Art Award vergeben, der eine junge Galerie fördert.

Klassischer Markt ist Schwerpunkt
Aber Hug legte seinen Schwerpunkt in diesem Jahr auf die Anbieter klassischer Kunst, die er als „Stärke der Messe“ bezeichnet, weil sie historisch gewachsen ist. Für Köln bietet dies die einmalige Chance komprimiert an einem Ort die gesamte Kunstgeschichte des 20. und 21. Jahrhunderts zu erleben. Gerade das Konzept, durch die etablierte Kunst, also die Halle 11.2 hindurch zur aktuellen Kunst zu gelangen, sei mehr als nur eine Formalität. Mit dem Gang durch die Halle 11.2 können Besucher den Hintergrund erleben und erfahren, der ihnen hilft die Zeitgenossen zu verstehen, so das Konzept von Hug. Besonders gefreut haben dürfte es den Direktor der Art Cologne, dass einige große Namen, den Weg zurück nach Köln gefunden haben. Zu nennen sind Hans Mayer, Michael Werner oder Annely Juda.

Komprimierter Überblick über den deutschen Kunstmarkt
46 Galerien stammen aus Berlin, 36 Kölner Galerien, 18 Düsseldorfer, 15 Münchner, sieben Frankfurter, sechs Stuttgarter und je vier Galerien aus Leipzig und Hamburg. Damit dürften Besucher einen guten Überblick über den gesamtdeutschen Kunstmarkt gewinnen. Hug bezeichnete es auch als „Kapital“, dass ein Viertel der wichtigsten Künstler des 20. und 21. Jahrhunderts aus Deutschland stammen und nannte Beuys, Kiefer, Polke, Richter, Trockel, Kippenberger, Gruppe Zero und die Jungen Wilden. Gerade für die internationalen Sammler bietet die Art Cologne hier die Möglichkeit sich einen Überblick über den deutschen Kunstmarkt zu verschaffen.

Ausdauer ist wichtig
Aus den Kunstspalten, etwa der "FAZ" gibt es für die Neupositionierung viel Lob und der Art Cologne wird wieder ein "Spitzenplatz" attestiert und die Anmerkung, dass es gelte die Messe jetzt mit "Ausdauer nach der Euphorie" auf diesem Niveau zu halten, gerade auch im Hinblick auf die Konkurrenz aus Berlin. Spannend dürfte in diesem Jahr auch das Fazit der Galeristen und Messe werden, ob der Vulkan auf Island und das Flugverbot sich wirklich negativ ausgewirkt haben.

Art Cologne 2010
Kölnmesse Halle 11
Bis zum 25. April 2010
Geöffnet am 24.4.2010: 12 bis 20 Uhr
am 25.4.2010: 12 bis 18 Uhr
Eintritt: 20 Euro, Katalog 30 Euro

4. Kölner Shopping Night im Rahmen der Art Cologne 2010
Im Rahmen der Art Cologne lädt die Kölner Innenstadt heute mit einer Genussmeile und viel Jazz nach dem Galeriebesuch zum Late Night Shopping ein.
Mehr zur Shopping Night bei report-k.de >>>

[Paulo dos Santos; ag]