Schweigegang am 8. November 2023 in Köln zur Synagoge Roonstraße. | Foto: Bopp

Köln | Die Veranstalter sprechen von 3.000 Menschen, die ihrem Aufruf zum Schweigegang vom Roncalliplatz über die Glockengasse zur Synagoge in der Roonstraße folgten. Mit dabei Ministerpräsident Hendrik Wüst, Innenminister Herbert Reul und Minister Nathanael Liminski. An der Synagoge in der Roonstraße wurden die Geiseln der Hamas gezeigt. Der Schweigegang trauert um die Opfer der Hamas und ist ein Zeichen dafür, dass Köln an der Seite seiner jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger steht.

Es sind Bilder lachender und glücklicher Menschen, die an die Fassade der Synagoge in der Roonstraße projiziert werden. Es sind die Porträts von Menschen, die von der Terrororganisation Hamas verschleppt wurden und als Geiseln gehalten werden. Vor dem Gebäude der Synagoge stehen tausende Kölnerinnen und Kölner. Am Eingangstor hängen die Suchzettel und Menschen brachten Blumen. Der Schweigegang fand einen Tag vor dem 85. Jahrestag der Reichskristallnacht statt an dem die Synagogen in Köln brannten, dem 9. November 1938. Unter anderem auch die Synagoge in der Glockengasse.

Neben Ministerpräsident Hendrik Wüst beteiligten sich Innenminister Herbert Reul, Bildungs- und Schulministerin Dorothee Feller, Justizminister Benjamin Limbach und Nathanael Liminski, NRW-Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten, Internationales sowie Medien. Auch der Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Dr. Thorsten Latzel, und der Generalvikar des Erzbistums Köln, Monsignore Guido Assmann unterstützten den Schweigegang. Abraham Lehrer, Vizepräsident des Zentralrats der Juden in Deutschland und Vorstand der Synagogen-Gemeinde, sowie Rabbiner Yechiel Leo Brukner waren mit dabei.

Der Schweigegang trauerte um die Opfer des 7. Oktober 2023, als Hamas Terroristen in Israel einfielen und mindestens 1.400 Menschen töteten. Mehr als 240 Menschen wurden in den Gaza-Streifen verschleppt und dort nun als Geiseln gehalten. Stadtdechant Robert Kleine erinnerte mit drastischen Worten an die Geschehnisse des 7. Oktober und stellte klar, dass dieser Terrorakt durch nichts zu relativieren sei. Stadtsuperintendent Dr. Bernhard Seiger machte deutlich, dass die Kölner Kirchen fest an der Seite der jüdischen Kölnerinnen und Kölner stehen.

ag