Mit der Entscheidung über das Bürgerbegehren und Anfragen zur Wasserhaltung in den U-Bahn-Baustellen stehen einige brisante Themen auf der Tagesordnung der Sondersitzung des Rates am kommenden Dienstag. Gleichzeitig jährt sich am 13. April 2010 zum zehnten Mal die Wahl von Angela Spizig zur Bürgermeisterin der Stadt Köln. 90 von 94 abgegebenen Stimmen erhielt die grüne Politikerin am 13. April 2000, vier Ratsmitglieder stimmten gegen sie. Auch die FDP applaudierte, als Bürgermeister Fritz Schramma – seine Wahl zum Oberbürgermeister stand noch bevor – das Ergebnis bekannt gab. Trotzdem vermutete der damalige SPD-Fraktionsvorsitzende Norbert Rüther, die Nein-Stimmen seien von den Freidemokraten gekommen.

"Was die Kölner und Kölnerinnen auszeichnet, sind ihre enorme positive Energie"
Schramma verbat sich jedoch mit Hinweis auf die geheime Wahl irgendwelche „Zuweisungen“ und stellte offiziell fest, dass Angela Spizig mehr als die Hälfte der gültigen Stimme erhalten habe und damit gewählt sei. Der Bürgermeister bat die grüne Politikerin, nach den Glückwünschen zur Amtseinführung nach vorne zu kommen. In Anspielung auf die große Zahl der Gratulanten rief CDU-Ratsmitglied Karl Jürgen Klipper Schramma jedoch zu: „So schnell kriegst du das nicht hin“. In ihrer Rede dankte Angela Spizig ihrer Vorgängerin Anne Lütkes und gratulierte einer Kölner Bürgerin, die auf der Zuschauertribüne saß – ihrer Mutter, die genau an diesem Tag Geburtstag hatte. Zehn Jahre später, macht Angela Spizig den Kölnern ein Kompliment: „Vor allem die Zusammenarbeit mit klugen und engagierten Bürgerinnen und Bürgern begeistert mich immer wieder. Was die Kölner und Kölnerinnen auszeichnet, sind ihre enorme positive Energie und ihr unbeirrbares Engagement. Zu allen städtischen Themen machen sich die Menschen hier Gedanken, entwickeln Projekte, organisieren Unterstützung und melden sich kompetent zu Wort – da ist es bereichernd, Bürgermeisterin zu sein.“

Künftig möchte sich Angela Spizig dafür einsetzen, dass man beim Namen „Köln“ nicht nur an das eingestürzte Historische Archiv, den U-Bahn-Bau und Klüngel denkt: „Bei meiner Arbeit in internationalen Netzwerken habe ich festgestellt, dass Köln in Europa und darüber hinaus einen sehr guten Ruf genießt – und es macht Freude, dazu beizutragen. Ein Ziel für die gesamte Stadtspitze, nicht nur für die Bürgermeister, muss es sein, Kölns Image auch in Deutschland zu verbessern. Dazu will ich in den kommenden Jahren meiner Amtszeit mit dem gleichen Engagement beitragen.“

[cs]