Die Spannung steigt: Der VfL bildet am kommenden Samstag mit seinem Halbfinale den Auftakt des Handballspektakels: Um 13.15 Uhr treffen die Oberbergischen im ersten Match des Tages auf die Rhein-Neckar-Löwen. Die mit Weltstars gespickte Mannschaft aus Mannheim qualifizierte sich zum fünften Mal hintereinander für das Final Four in Hamburg. 2006 und 2007 erreichten sie das Finale, verloren aber zweimal unglücklich, 2008 und 2009 war jeweils im Halbfinale gegen den späteren Sieger THW Kiel Schluss. Gegen den VfL gilt das Team von Trainer Ola Lindgren als Favorit, der 31:28-Sieg im Ligaspiel vor zehn Tagen verdeutlicht dies. Jedoch werden die Löwen die Oberbergischen sicher nicht auf die leichte Schulter nehmen, räumte der VfL doch in einem begeisternden Viertelfinale den Vorjahressieger THW Kiel aus dem Weg. Der denkwürdige 35:28-Sieg gegen den Titelprimus aus dem Norden hat dem Hasanefendic-Team viel Selbstbewusstsein für das Lufthansa Final Four gegeben, gerade gegen stärker eingeschätzte Mannschaften kann sich der VfL zu beachtlichen Leistungen steigern.

"Mehr als 100 Prozent geben"
Damit der VfL im Halbfinale gegen die Rhein-Neckar-Löwen bestehen kann, müssten seine Spieler „mehr als 100 Prozent zeigen und das nötige Glück haben“, sagt VfL-Coach Sead Hasanefendic. Der Trainer sieht sein Team als Außenseiter, „mit diesem hervorragend besetzten Kader sind die Löwen der klare Favorit. Doch wir haben schon mehrfach bewiesen, dass wir zu besonderen Leistungen in besonderen Momenten fähig sind, daher werden wir alles tun, um den Löwen das Leben schwer zu machen“, sagt der VfL-Coach, der mit seinem kompletten Kader nach Hamburg reisen kann. Auch die zuletzt angeschlagenen Adrian Wagner und Drago Vukovic sind wieder im Vollbesitz ihrer Kräfte. Die Colorline-Arena hat sich im vergangenen Jahr als sehr gutes Pflaster für die Oberbergischen erwiesen: Im letztjährigen Final Four schaltete das Team im Halbfinale den HSV Hamburg aus und auch Ligaspiel vor einigen Wochen gegen den Tabellenführer HSV gewann der VfL.

„Die Löwen sind Favorit, da gibt es keine Diskussion. Doch wir wollen das Team von Ola Lindgren mit Leidenschaft, Emotion, Einsatz und vielleicht der ein oder anderen taktischen Finesse Paroli bieten und versuchen, die Löwen aus dem Konzept zu bringen. Wir haben schon gegen einige stärker besetzte Mannschaften gute Leistungen gezeigt und wollen daran anknüpfen“, sagt VfL-Geschäftsführer Axel Geerken, der als Aktiver mit dem THW Kiel bereits zweimal den DHB –Pokal gewinnen konnte.

Hamburger Arena ausverkauft
Als Offizieller ist der ehemalige Nationaltorwart jedoch zum ersten Mal beim Final Four dabei, entsprechend groß ist die Vorfreude auf das Handballevent in der Hansestadt. „Das ist eine Veranstaltung, auf die man sich nur freuen kann. Speziell wenn man überlegt, wie wir uns qualifiziert haben. Niemand hatte uns einen Sieg gegen Kiel zugetraut, daher ist unsere Teilnahme schon etwas Außergewöhnliches.  Die Spannung steigt bei Spielern und Team von Stunde zu Stunde. Es ist eine Riesenfreude, dass wir bei diesem Event dabei sein können und freuen uns auf die Unterstützung der vielen mitreisenden VfL-Fans“, sagt der Geschäftsführer. Trotz Teilnahmen bei Welt- und Europameisterschaften und Hunderten von Ligaspielen ist die Teilnahme am Lufthansa Final Four auch für VfL-Trainer Sead Hasanefendic noch etwas Besonderes. „Es ist ein sehr gutes Gefühl, dass wir wieder bei diesem fantastischen Handballevent dabei sind. Die Arena ist ausverkauft, es wird eine tolle Stimmung herrschen – wenn ein Spieler bei solche einer Atmosphäre nicht seine beste Leistung abrufen kann, stimmt bei ihm etwas nicht“, schmunzelt der Trainer.

Im zweiten Halbfinale stehen sich Hausherr HSV Hamburg und der TuS N-Lübbecke gegenüber. Die beiden Sieger der Halbfinal-Begegnungen werden am Sonntag im Finale den Pokalgewinner des Jahres 2010 ermitteln (Anwurf 13.15 Uhr). Für alle Begegnungen des Wochenendes gilt: Es muss eine Entscheidung her. Sollte es nach regulärer Spielzeit unentschieden stehen, so wird das Spiel noch einmal um zwei mal fünf Minuten verlängert. Sollte danach noch immer kein Gewinner ermittelt worden sein, entscheidet ein Siebenmeterwerfen. Ein eventuell erforderliches Spiel um Platz drei, um den Teilnehmer am Europacup der Pokalsieger zu ermitteln, fände am Sonntagvormittag um 10.45 Uhr statt.

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