Das Foto zeigt die geöffnete Box voller Tiere. | Foto: Hauptzollamt Köln

Köln | Knapp 640 Vogelspinnen, Skorpione, Hundertfüßer und Käfer hat der Kölner Zoll am Flughafen Köln/Bonn vor zwei Wochen im Koffer eines Reisenden gefunden. „Gerade meine Kolleginnen und Kollegen am Flughafen sind bei Kofferkontrollen ja so einiges gewöhnt, aber was sie hier fanden, konnten sie kaum glauben“, sagte Jens Ahland, Pressesprecher des Hauptzollamts Köln, zu dem Vorfall.

Bei dem Koffer habe es sich um einen nachgeschickten Koffer eines Flugpassagiers gehandelt, der letzten Edes auf dem Kontrolltisch des Kölner Zolls landete. Laut der beigefügten Zollinhaltserklärung des Besitzers in dem nachgelieferten Koffer, sollte dieser ausschließlich private Kleidung beinhalten. Tatsächlich befand sich darin aber neben ein paar Kleidungsstücken aber nur eine große zugeklebte Styroporbox. Insgesamt sollen sich in dieser fast 190 Vogelspinnen, Wolfsspinnen und Springspinnen und mehr als 430 Skorpione sowie rund 20 Hundertfüßer und Käfer einzeln oder in Gruppen in Plastiktütchen oder Kunststoffbehältern befunden haben. „Den tierschutzwidrigen Transport überlebten einige der Spinnentiere und Skorpione leider nicht“, so Ahland weiter.

Einfuhrabgaben der Tiere sollten umgangen werden

Das Foto zeigt eine vom Hauptzollamt Köln sichergestellte Vogelspinne. | Foto: Hauptzollamt Köln

Zur genauen Artenbestimmung und zur fachgerechten Pflege wurden alle Tiere in den TerraZoo nach Rheinberg gebracht. Ein Gutachten und Recherchen ergaben einen Gesamtwert von rund 18.000 Euro. Bei einer Einreise oder der Rückkehr aus einem Nicht-EU-Mitgliedsstaat müssen Tiere jeglicher Art beim Zoll angemeldet und für sie Einfuhrabgaben bezahlt werden, die 19 Prozent vom Wert des Tieres betragen. Manchmal werden kleinere Hunde in Taschen versteckt, um die Abgaben zu umgehen so Ahland weiter. „Von einem Koffer voller Krabbeltiere habe ich in meinem Zöllnerleben aber noch nie gehört.“

Der Mann gab an die Tiere selbst in der Wüste gefangen zu haben, um sie dann auf einer Fachmesse in Nordrhein-Westfalen zu verkaufen. Die 3.400 Euro Einfuhrabgaben musste er vor Ort zahlen. Die gleiche Summe musste er ebenfalls als Sicherheitsleistung für das Steuerstrafverfahren gegen ihn
bezahlen.

rs