Mit einem Gewinn von 44 Millionen Euro vor Steuer schließt die Kreissparkasse Köln ihr Geschäftsjahr 2009 ab. Damit wurde ein deutlich besseres Ergebnis als in den letzten beiden Jahren erzielt (2008: 2,2 Millionen Euro, 2007: 25 Millionen Euro). „Das Geschäftsjahr 2009 war geprägt von Stabilität, der Gewinnung von Neukunden und einer guten Kreditvergabe“, fasste Alexander Wüerst, Vorsitzender des Vorstandes der Kreissparkasse Köln, heute zusammen. Die Bilanzsumme der Kreissparkasse erhöhte sich 2009 leicht um knapp ein Prozent auf insgesamt etwa 24 Milliarden Euro (2008: rund 23,9 Milliarden Euro). Das Betriebsergebnis vor Bewertung stieg um acht Prozent auf insgesamt etwa 199 Millionen Euro.

Rekord im Kreditgeschäft
Ausschlaggebend für die guten Ergebnisse sei insbesondere das Kreditgeschäft. Mit etwa 3,4 Milliarden Euro an Neuzusagen konnte die Kreissparkasse dort im vergangenen Jahr erneut einen neuen Rekord aufstellen. Ein Plus erzielte die Bank dabei in den Kreditzusagen von Unternehmen und Privaten. Bei den Kreditzusagen von Öffentlichen haushalten musste die Kreissparkasse allerdings ein Minus von rund 26 Prozent verbuchen. „Eine Kreditklemme war hier in der Region kein Thema“, betonte Wüerst. Dabei habe seine Bank die Kreditstandards in den letzten Jahren nicht geändert. „Jeder mit ausreichenden Rücklagen wird auch finanziert“, so Wüerst.

Optimistisch in die Zukunft
Die Zahl der Mitarbeiter sank 2009 leicht um 20 Beschäftigte auf 3.791 Beschäftigte. Dies sei jedoch keinen betriebsbedingten Kündigungen, sondern einer normalen Fluktuation geschuldet, betonte Wüerst. Darüber hinaus wären auch wieder 335 Auszubildende im vergangenen Jahr ausgebildet worden. Rund fünf Millionen Euro stellte die Bank zudem gemeinnützigen Zwecken zur Verfügung. Für dieses Jahr blickt Wüerst optimistisch in die Zukunft. „Das Ergebnis 2010 wird mindestens so gut sein wie das von 2009“, so der Vorstandsvorsitzende heute.

Wüerst kritisiert „Regelungswut“
Kritisch betrachtete Wüerst die derzeitige Finanzpolitik der Bundesergierung. Es sei ein Ungleichgewicht, dass einige Banken dank der stattlichen Unterstützung nun neue Kunden mit „Geschenken“ wie etwa Begrüßungsgeldern ködern könnten. Dadurch würde der Wettbewerb auf dem Banksektor verzerrt, erklärte heute Wüerst. Bedenklich äußerte er sich auch gegenüber den gesetzlich geforderten Beratungsbögen bei jedem Kundengespräch. „Gerade Kunden, die sich in dem Geschäft auskennen, sind davon genervt. Regelungen sind in Ordnung, aber nicht zu Lasten der Kunden“, forderte Wüerst heute. Er hofft darauf, dass die Politik diese Regelung noch einmal überprüft, wenn sich die Finanzlage etwas beruhigt hat. Die härteren Regelungen für Banken seien angesichts der Finanzkrise durchaus verständlich, doch dürften sie nicht in eine „Regelungswut“ ausarten, so Wüerst.

Hoffnung setzt der Vorstandsvorsitzende dagegen in die Fusion der Landesbanken. Auch die Kreissparkassen Deutschlands würden in diesem Jahr sicherlich wieder fusionieren. Zwar hänge der Erfolg einer Kreissparkasse nicht von ihrer Größe ab, doch könnten kleine Institute die geforderten Zahlungen bald gar nicht mehr leisten, vermutet Wüerst.

Cornelia Schlößer für report-k.de/ Kölns Internetzeitung