Seit einigen Tagen gibt es Gerüchte, dass der Konzern die Webseite google.cn bis Anfang April endgültig vom Netz nehmen will. Dem "Wall Street Journal" zufolge will Google sich allerdings nicht vollständig aus dem Geschäft in China zurückziehen. Andere Dienste sollen demzufolge weiter betrieben werden. "Wenn Google Schritte unternimmt, die chinesisches Recht verletzen, betrachten wir das als unfreundlichen Akt", und mit Konsequenzen müsse zu rechnen sein, so Li Yizhong, der chinesische Minister für Industrie und Informationstechnologie am Freitag. Google hat inzwischen seine Ankündigung vom Januar umgesetzt, sich nicht mehr der chinesischen Zensur zu beugen. So waren beispielsweise auch Bilder vom Massaker auf dem Platz des Himmlischen Friedens auf google.cn zu finden.

China verurteilt Google-Umleitung nach Hongkong
China hat die Entscheidung des US-Unternehmens Google, Nutzer der chinesischen Suchmaschine auf die unzensierte Seite in Hongkong umzuleiten, scharf verurteilt. Laut der chinesische Regierung habe Google "sein schriftliches Versprechen gebrochen". Der Stopp der Zensur von Suchbegriffen sei "total falsch". Die US-Regierung zeigte sich hingegen konsterniert: "Wir sind enttäuscht, dass Google und die chinesische Regierung nicht in der Lage waren, eine Einigung zu erzielen, die es Google ermöglicht hätte, seine Suchdienste auf Google.cn weiterhin anzubieten", sagte der US-Sprecher des Nationalen Sicherheitsrats, Mike Hammer. Anlass für den Zensur-Stopp in China war für Google der massive Cyber-Angriff auf Quellcodes und sein Email-System im Dezember 2009.

[dts]