Das Symbolbild zeigt Verdi-Flaggen.

Köln | Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (Verdi) hat für den heutigen Freitag, 28. Juli, Beschäftigte ausgewählter Betriebe im Handel in der Region Köln-Bonn zum Streik aufgerufen. Verdi möchte so den Druck auf die Arbeitgeber bei den laufenden Tarifverhandlungen für existenzsichernde Einkommen im Handel verstärken. Bislang hätten die Arbeitgeber in den Verhandlungen lediglich Reallohnverluste angeboten. Die Reaktion komme laut Verdi aus den Betrieben selbst.

In Köln sind heute die Beschäftigten des H&M auf der Kölner Hohe Straße, Handelshof in Köln-Poll, Ikea in Köln-Godorf, Kaufland in Köln-Kalk, SportScheck Köln und Zara auf der Schildergasse Köln zu Streiks aufgerufen. Die Beschäftigten von Ikea und Handelshof in Köln befinden sich laut Verdi bereits den zweiten Tag in dieser Woche im Streik.

Als Reaktion auf die Angebote der Arbeitgeber

„Obwohl die Tarifverträge bereits Ende April ausgelaufen sind, haben die Arbeitgeber bis heute keine Angebote vorgelegt, die den dramatischen Preissteigerungen etwas entgegensetzen. Die Arbeitgeber haben daher die Chance verpasst, den Beschäftigten zu zeigen, dass sie ihre Nöte ernst nehmen. Deshalb bekommen sie jetzt die Antwort aus den Betrieben“ erklärt die Verdi-Verhandlungsführerin für den Einzelhandel und den Groß- und Außenhandel in Nordrhein-Westfalen, Silke Zimmer.

Die Arbeitgeber im Einzelhandel und im Groß- und Außenhandel bieten laut Verdi bislang für das Jahr 2023 zwischen 5,1 und 5,3 % Entgelterhöhung. Zum Teil ergänzt wurden die Angebote um Inflationsausgleichsprämien von jeweils 700 Euro pro Jahr im Groß- und Außenhandel und 450 Euro im Einzelhandel. Bereits gezahlte Inflationsausgleichsprämien wollen die Arbeitgeber auf dieses Angebot anrechnen können. Für das zweite Jahr boten die Arbeitgeber Erhöhungen zwischen 2,9 und 3,1 %. Alle Angebote hatten eine Laufzeit von 24 Monaten.

Verhandlungen erst unterbrochen, dann abgesagt und verschoben

Nach den Verhandlungen am 5. Juli erbaten die Arbeitgeber im Einzelhandel laut Verdi eine Unterbrechung der vierten Verhandlungsrunde bis zum 13. Juli. Diesen Termin sagten sie im Nachgang ab und verschoben die weiteren Verhandlungen auf den 7. August.

Die Tarifverhandlungen für den Groß- und Außenhandel werden am 15. August fortgesetzt.

 Das fordert Verdi

Verdi fordert in der Tarifrunde 2023 im Einzelhandel NRW 2,50 Euro mehr Gehalt und Lohn pro Stunde. Die Ausbildungsvergütungen sollen um 250 Euro angehoben werden. Die Laufzeit des Tarifvertrages soll 12 Monate betragen. Darüber hinaus fordert die Gewerkschaft ein Mindeststundenentgelt von 13,50 Euro pro Stunde.

Im Groß- und Außenhandel NRW fordert ver.di eine Erhöhung der Entgelte von 13 Prozent, mindestens aber 400 Euro. Die Ausbildungsvergütungen sollen um 250 Euro angehoben werden. Die Laufzeit des Tarifvertrages soll 12 Monate betragen.

rs