Vor allem die Bekämpfung von Kinderarmut stehe im Mittelpunkt, sagte Bürgermeisterin Elfi Scho-Antwerpes heute. Durch aktive Unterstützung von der Wiege bis zum Berufseinstieg solle jedes Kind seine individuellen Potentiale entwickeln und ausleben können. Über 23 Prozent der Kölner Kinder und Jugendlichen waren Ende 2008 auf Hartz IV-Leistungen angewiesen sowie fast zwölf Prozent der Erwerbsfähigen. Dem will die Stadt mit präventiven Maßnahmen künftig entgegenwirken. Bis 2013 sollen 40 Prozent der Unterdreijährigen in Kindertagesstätten untergebracht sein und Ganztagsschulen ausgebaut werden. Jedoch machte die Bürgermeisterin auch auf das Loch in der Haushaltskasse aufmerksam, weshalb es die Hilfe momentan nur in einem gewissen Rahmen möglich sei.

„Ein europäisches Jahr allein wird nicht ausreichen“
„Das Thema Kinderarmut bleibt ganz oben auf unserer Agenda“, versicherte auch NRW-Sozialminister Karl-Josef Laumann bei der heutigen Veranstaltung. Die Zahl der Kinder aus armen Familien sei seit 2005 um 60.000 zurückgegangen, jedoch trügen die jüngsten Mitglieder unserer Gesellschaft ein vergrößertes Armutsrisiko, warnte er. Landesweit werde sich neben dem Ausbau des Ganztagesangebots das Urteil zu den Hartz IV-Regelsätzen positiv auf die Situation auswirken. „Ein europäisches Jahr allein wird sicher nicht ausreichen, um die Armut aus den Mitgliedsstaaten zu verbannen, aber es ist eine sehr gute Gelegenheit das öffentliche Bewusstsein für die Risiken von Armut und sozialer Ausgrenzung zu stärken“, bewertete Laumann die Initiative.

Anna Thelen für report-k.de/ Kölns Internetzeitung