Das Drohnenfoto zeigt einen Blick über die Venloer Straße in Richtung Norden Kölns. | Foto: Bopp

Köln | Das Dezernat für Soziales, Gesundheit und Wohnen stellt nach der Sommerpause den Ratsausschüssen seinen Managementbericht für die Jahre 2021 und 2022 mit einem Ausblick auf die Zukunft vor. Das steht drin. Report-K betrachtet heute das Themenfeld Beschäftigung.

Köln wird wachsen und die Demografie verändert sich

Köln wird weiter wachsen bis 2040, so die Prognose des Berichts. Die Kölner:innen werden jünger, älter und bunter. Die Verhältnisse in der Stadt ändern sich. Auf 51 Kinder, Jugendliche und Senioren kamen 2018 statistisch 100 Erwerbstätige. Das ändert sich bis zum Jahr 2040, dann liegt das Verhältnis bei 59 zu 100 Erwerbstätigen. Die 100 müssen also mehr Menschen versorgen, weil der Anteil derer, die im erwerbsfähigen Alter sind sinkt. Bis 2040 steigt in Köln die Altersgruppe der über 65-Jährigen um 27 und die der über 80-Jährigen um 33 Prozent. Steigen wird zudem die Zahl der Menschen mit internationaler Zuwanderungsgeschichte. 2018 lag diese bei 39 Prozent. Bei den unter 18-Jährigen lag dieser Anteil bereits bei 54 Prozent.

Das Sozialdezernat kommt zu dem Schluss, dass die Demografie Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt, die Betreuungs- und Bildungssysteme, das Sozial- und Gesundheitswesen in der Stadt haben werde und von Stadtverwaltung und Politik eine proaktive Gestaltung des Wandels erforderlich sein werde.

Beschäftigung in Köln

Es arbeiten mehr Menschen in Köln. Die Zahl der Erwerbstätigen stieg im Zeitraum 2011 bis 2020 um 6,1 Prozent auf 74,3 Prozent. Die Arbeitslosenquote im Zeitraum 2012 bis 2021 liegt immer rund um die 9 Prozent nur in zwei Jahren lag sie darunter bei rund 7,5 Prozent. Bei den Langzeitarbeitslosen sank die Quote im Zeitraum 2015 bis 2020 von 5,3 auf 4,6 Prozent. Und auch der Anteil der Langzeitarbeitslosen sank in diesem Zeitraum an allen Arbeitslosen von 45 auf 39,1 Prozent. Auch die Zahl der Aufstocker nach SGB II sank von 25,7 Prozent in 2011 auf 23 Prozent in 2020. Und der Anteil der Menschen, die im Niedriglohnsektor beschäftigt sind sank im gleichen Zeitraum von 16,9 auf 14,7 Prozent. Das waren die positiven Zahlen, die das Dezernat für Soziales, Gesundheit und Wohnen in seinem Bericht aufzeigt.

Es gibt aber auch kritisch zu bewertende Entwicklungen

Es gibt wieder mehr Arbeitslosigkeit unter den Jüngeren in Köln. So stieg der Anteil der unter 25-jährigen Arbeitslosen im Zeitraum 2015 bis 2020 von 5,6 auf 6,5 Prozent. Deutschlandweit liegt diese niedriger. Für das Jahr 2022 lag diese Quote in Deutschland bei 4,4 Prozent. Zwar zeigt die bundesdeutsche Statistik in 2020, also dem Corona-Jahr mit 5,6 Prozent einen Ausreißer nach oben, aber auch hier liegt der bundesdeutsche Schnitt unter dem Kölner.

Es sind mehr Menschen mit internationaler Familiengeschichte in Lohn und Brot. Deren Anteil liegt 13,6 Prozent unter dem Anteil der sozialversicherungspflichtig beschäftigten Deutschen im Jahr 2021. Noch 2012 lag dieser Anteil bei 19,4 Prozent in Köln und ist damit gesunken. Die Corona-Pandemie brachten den Beschäftigungszuwachs zum Erliegen. Die Zahl der Arbeitslosen stieg im Jahresdurchschnitt 2020 deutlich gegenüber 2019 auf 55.200 und damit um 19 Prozent oder 8.800 Menschen. Dies traf vor allem die Jüngeren unter 25.

Das Sozialdezernat macht darauf aufmerksam, dass der Lebenslagenbericht auf eingeschränkte berufliche Teilhabechancen junger Erwachsener mit internationaler Familiengeschichte im Alter von 18 bis 34 Jahren hinweise. Junge Ausländer:innen, so die Erkenntnis benötigten mehr Unterstützung beim Übergang zwischen Schule und Ausbildung. Eine Erkenntnis ist, dass je früher in der Bildungskette die Unterstützung für diese Gruppe ansetze, um so höher seien die Chancen für einen späteren beruflichen Einstieg.

Über diese Erfolge berichtet das Dezernat

Es sei dem Amt für Soziales, Arbeit und Senioren gelungen in den Jahren 2021 und 2022 das gesetzte Ziel der Integration von 100 Langzeitarbeitslosen zu erreichen und leicht zu übertreffen. Auch das Jobcenter erfüllte die Zielzahl 37 Prozent Kölner:innen nachhaltig zu integrieren über: In 2021 gelang dies bei 58 und in 2022 bei 66 Prozent. Dabei erhöhte die Behörde auch ihre eigenen Ziele. So schaffte es das Amt pro Monat im Jahr 2021 mindestens 15 arbeitsmarktferne Jugendliche zu erreichen. Es kam zu 41 Beratungsgesprächen. Jetzt erhöhte das Amt seine Zielzahl auf 40 pro Monat. Schwieriger scheint es arbeitsmarktferne Frauen zu erreichen. Hier wurden die selbstgesteckten Ziele auch unter Einsatz digitaler Tools nicht erreicht.

ag