Keller mit Löschschaum geflutet
Es ist bitter kalt und eiskalter nasser Schnee treibt vor den Scheinwerfern der Einsatzfahrzeuge. Es sind widrige Bedingungen unter denen die vielen Einsatzkräfte der Kölner Berufsfeuerwehr gegen den Kellerbrand ankämpfen. Um 18:49 Uhr wurde die Leitstelle der Kölner Feuerwehr über den Brand informiert, erklärt Branddirektor Stephan Neuhoff, der selbst vor Ort ist. Zunächst schickte man drei Löschzüge vor Ort. Ein riesiger Keller der unter den Häusern 3 und 13 der Zörgiebelstraße liegt brannte. Neuhoff geht davon aus dass er zwischen 300 bis 350 Quadratmeter umfasste. Dieser Keller war von den Anwohnern der Häuser vollgestopft mit allem was man im Haushalt hat, von Reifen bis Sperrmüll. Der erste Trupp der in den Keller ging verlor zeitweise immer wieder den Funkkontakt mit der Einsatzleitung, daher holte der Einsatzleiter die Kräfte wieder aus dem Keller um sie nicht zu gefährden. Um das Feuer zu löschen flutete die Kölner Feuerwehr den gesamten Keller mit Löschschaum. Damit bekam man den Brand auch in den Griff.

Schwierigkeiten durch Kölner Lüftung
Eine weitere Schwierigkeit für die Einsatzkräfte der Feuerwehr war die so genannte Kölner Lüftung. Der Rauch aus dem Kellerbrand verbreitete sich rasend schnell in den Mehrfamilienhäusern durch die verbundenen Lüftungsschächte, so dass teilweise sogar Rauch in die Badezimmer drang. Aber auch von außen drang Rauch in die Wohnungen. Daher war die Feuerwehr gezwungen schnellstmöglich die großen Wohnhäuser zu evakuieren. Dazu war es auch nötig Türen teilweise mit Gewalt zu öffnen. Verletzt wurde nach ersten Erkenntnissen drei Personen leicht, die in Kölner Krankenhäuser eingeliefert wurden.

Der Kellerbrand entwickelte sich sehr schnell zu einem Großeinsatz für die Kölner Feuerwehr. Beamte der Kölner Berufsfeuerwehr aus vier Wachen waren eingesetzt. Die Wachen wurden von Kräften der freiwilligen Feuerwehr nachbesetzt. Schon einmal musste die Kölner Feuerwehr in dieser Woche zu einem Brand in der Zörgiebelstraße ausrücken. Anwohner äußerten den Verdacht, dass es sich dabei um Brandstiftung handeln könne.

Aktualisiert 6.3.2010, 8:47 Uhr
Brandbekämpfung im Keller durch zu große Hitze unmöglich
Die Kölner Feuerwehr ergänzte heute ihre ersten Informationen von gestern Nacht. So war es unter anderem nicht möglich den Brand im Keller selbst zu bekämpfen, da dort die Hitze so extrem war. Laut Feuerwehr brannten mehrere Kellerverschläge gleichzeitig als die ersten Kräfte eintrafen. Die aus dem Haus evaktuierten Anwohner wurden in Bussen der Feuerwehr, aber auch der KVB, die vor Ort waren untergebracht. Insgesamt alarmierte die Kölner Feuerwehr 7 Löschgruppen der freiwilligen Feuerwehr und spricht heute von Großalarm. Die Feuerwehr lobte das besonnene Verhalten der Hausbewohner wodurch die Zahl der Verletzten mit nur 2 Personen, wie man heute korrigierte, gering blieb. Fünf weitere Personen wurden vor Ort von einem Notarzt untersucht, mussten aber nicht ins Krankenhaus.

Aktuell geht man davon aus, dass die Nachlöscharbeiten noch bis in die Morgenstunden des heutigen Tages andauern. Die Wohnungsversorgungsbetriebe der Stadt und die Hausverwaltung klären aktuell ob die Menschen vor Ort in ihren Wohnungen bleiben können oder anderweitig versorgt werden müssen. Notunterkünfte können bereit gestellt werden. Insgesamt waren 175 Einsatzkräfte vor Ort, die schon bis 23 Uhr 60 Pressluftatmer im Einsatz hatten und 2000 Liter Schaummittel eingesetzt hatten.

[ag]