Am 3. März 2010 findet vor dem Landesarbeitsgericht Köln, auf Antrag der Geschäftsleitung der bauer druck köln KG, ein Verfahren auf Einsetzung einer Einigungsstelle statt. Die Einigungsstelle soll laut ver.di über einen Sozialplan für alle 360 Beschäftigten befinden, die demnächst wegen der angekündigten Betriebsschließung ihren Arbeitsplatz verlieren sollen. Die Schließung war von der Hamburger Konzernleitung der Bauer Media Group, zu der bauer druck köln gehört, für den 30. Juni 2010 geplant. Die Belegschaft wehrte sich bislang mit zahlreichen Streikaktionen in Köln und in Hamburg gegen die Schließung und fordert gemeinsam mit ver.di einen Sozialtarifvertrag sowie eine Beschäftigungs- und Standortgarantie. Nun versuche die Geschäftsleitung, die Forderungen auf juristischem Wege zu umgehen und will so die Schließung endgültig voranzutreiben, erklärte heute ver.di. Gesprächs- und Verhandlungsangebote der Gewerkschaft und von Seiten der Politik würden rigoros abgewiesen. Derweil ziehe die Geschäftsleitung zahlreiche Aufträge aus Köln ab und lasse sie in Konkurrenzbetrieben im In- und Ausland drucken.

Ver.di hat deshalb seine Mitglieder bei bauer druck köln für den 2. und 3. März erneut zu einem Warnstreik aufgerufen. Die Beschäftigten wollen am 3. März vor dem Landesarbeitsgericht in der Zeit von 09.00 bis 11.00 Uhr öffentlich gegen die Blockadehaltung des Arbeitgebers mit einer Würfel-Aktion protestieren. „Es ist ungeheuerlich“, so der zuständige Gewerkschaftssekretär Bernd Fiegler, „wie der Konzernherr und Verleger Heinz Bauer mit seinen Beschäftigten umgeht! Von sozialer Verantwortung keine Spur!“

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