Seerosen bald auch im Rheinauhafen?
Seos Bilder sind intensiv und farbenfroh. Darum wünschte sich die koreanische Künstlerin eher halte Wände im neuen Kunsthotel im Rheinauhafen. Die hat sie mit den grauen Betonfassaden nun bekommen, denn „hier wird das gesamte Haus nach ihrer Kunst ausgerichtet“, betonte heute Hoteldirektorin Cordula Waldeck. Deutlich heben sich die Werke nun von der Wand ab. Die Farbprächtigkeit entsteht nicht zuletzt durch die besondere Technik der Künstlerin. Seo malt nicht nur, sondern arbeitet auch mit Reispapier in ihren Werken. Während die Grundstruktur der Bilder – zumeist Himmel und Wasser – gemalt sind, heben sich Menschen, Berge und Täter aus Reispapier geformt davon plastisch ab. Dazu zerreißt die Künstlerin über 700 verschiedenes farbiges Reispapier und beklebt damit die Leinwand.

Passend zur Ortschaft des Rheinaufhafens thematisiert Seo in all ihren Werken wassernahe Motive. Insbesondere Seerosen haben es ihr angetan. Fast all ihre Arbeiten sind damit geschmückt. Trotzdem sollen im Rheinauhafen erst einmal keine Seerosen angepflanzt werden, verkündete heute Waldeck. Als Kunst-Gag sei das aber später durchaus vorstellbar.

“So ein Projekt ist etwas Einzigartiges“
Zwei Jahre lang malte die koreanische Künstlerin Seo an ihren Bildern speziell für das neue Art’otel. Bereits mit fünf Jahren erkannte sie ihre Liebe zur Kunst. Ihre Eltern begegneten dem zunächst zögerlich, als sie jedoch ihr Talent erkannten, förderten sie ihre Tochter. Die wollte unbedingt bei dem deutschen Maler und Bildhauer Georg Baselitz lernen. Drei Mal bewarb sie sich dazu erfolglos bei dem Assistenten Baselitz’. Danach versuchte sie es bei ihm persönlich und hatte Erfolg. Baselitz nahm sie sofort in seine Meisterklasse auf. Er selbst schmückt mit seinen Werken das Art’otel in Berlin. Erfreut war Seo daher, dass nun ihre eigenen Bilder ebenfalls in einem Art’otel hängen werden. „So ein Projekt wie mein art’otel in Köln ist etwas Einzigartiges, ein Gesamtkunstwerk, das man nicht beliebig wiederholen kann“, erklärte die koreanische Künstlerin heute.

Tägliche Führungen durch die Ausstellung
Noch ist die Arbeit jedoch lange nicht getan. Denn erst heute Morgen erreichten die Bilder das Hotel. Nun müssen bis zur Eröffnung noch alle 336 Werke ausgepackt und aufgehängt werden. Zwar hatte sich Seo im Vorfeld extra ein Modell des Art’otels bauen lassen, um für ihre Bilder vorab schon einmal den richtigen Ort zu finden, doch in voller Größe wirkt eben alles noch einmal anders. „Das hat ihr einige schlaflose Nächte bereitet“, erzählte heute die Hoteldirektorin. Und darum wurde heute eifrig umgehängt und umgeplant. Klar ist jedoch bereits jetzt, dass die 22 großformatigen Original-Bilder im Foyer, Restaurant und Flur im Erdgeschoss hängen werden. Denn schließlich sollen nicht nur Hotelgäste, sondern auch Touristen und Kölner die Möglichkeit haben, einen Blick auf die Kunstwerke zu werfen.

Jeder ist darum eingeladen, die Ausstellung besuchen zu kommen, erklärte heute Waldeck. Darüber hinaus wird es täglich eine Führung zu Seos Arbeiten geben. Außerdem werden in dieser Woche wirklich alle Mitarbeiter des Hotels in einer kurzen Fortbildung über die Kunstwerke geschult, sodass sie Hotelgästen und Kunstinteressierten zumindest zu den Hauptwerken rede und Antwort stehen können. Schon jetzt haben sich übrigens zahlreiche Gäste – darunter auch einige Paare für ihre Hochzeitsnacht – angemeldet. Am 15 März wird das Hotel eröffnet. Am 15 März wird das Hotel eröffnet.

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Cornelia Schlößer für report-k.de/ Kölns Interntzeitung