Launig führte die angeschlagene Moderatorin Ulrike von der Groeben durch den Abend. Denn beim Joggen hat sich die Sportmoderatorin am Knöchel verletzt und musste nun in eingeschränktem Tempo über die Bühne humpeln. Viel lokale Prominenz hatte sich eingefunden. Der Kölner Oberbürgermeister kam zwar erst nach den Ehrungen, aber viele Mitglieder des Sportausschusses aus dem Kölner Rat, wie Ulrich Breite, FDP, oder Elisabeth Thelen, Grüne oder Peter Kron, SPD, der auch Aufsichtratsvorsitzender des Sponsors Kölnbäder ist, waren der Einladung des Stadtsportbundes Köln gefolgt.

Kölner Sportlerin des Jahres 2009: Britta Heidemann
In drei Jahren hat Britta Heidemann die wichtigsten Titel eingesammelt und bekam jetzt auch noch eine kölsche Auszeichnung. Weltmeisterin St. Petersburg, 2007, Olympiasiegerin Peking, 2008, Europameisterin Plovdiv 2009, so die Highlights der sportlichen Bilanz der Ausnahmefechterin. Und sie ist Köln sehr verbunden. Nicht nur wibbelt Sie gerne mit den Roten Funken auf der Bühne, etwa bei deren Draumnaach im Gürzenich, sondern warf vom Persiflagewagen an Rosenmontag gerne auch Kamellen unters jecke Volk. Neben Britta Heidemann waren auch Sabrina Mockenhaupt oder Sonja Fuß nominiert.

Der Kölner Sportler des Jahres 2009 ist Kanut Max Hoff
„Paddelbekloppter“ nennt er sich selbst. Aber Max Hoff ist nicht nur total nett, sondern motiviert und engagiert und dass nicht nur wenn er im Kanu sitzt. Denn neben den sportlichen Erfolgen hat er auch noch sein Studium erfolgreich abgeschlossen. Wie man das schafft: Um 5 Uhr morgens aufstehen, dann Studium, dann nachmittags Training und anschließend ins Bett. So schildert Max Hoff seinen Rhythmus um 2009 drei Titel zu gewinnen: Deutscher Meister, Europameister und Weltmeister. Jetzt wünscht sich Max Hoff eine erfolgreiche Olympiateilnahme, nachdem er in Peking 2008 bereits auf Platz 5 landete. Besonders freut es Max Hoff, dass er von den Kölner Bürgern gewählt wurde und das obwohl seine Sportart nicht zu den Bekanntesten gehört. In diesem Jahr kann man Max Hoff in seinem Kanu bei den im August (25.8.-29.8.2010) stattfindenden Deutschen Meisterschaften am Fühlinger See treffen und zusehen.

Das beste Team im Kölner Sport 2009: HC Köln-West 87 e.V.
Eine tolle Erfolgsbilanz haben auch die Hockey Inline-Skater der 1. Herrenmannschaft des HC Köln-West 87. 2006, 2007 Deutscher Meister, 2008 Europapokalsieger und 2009 wiederum Deutscher Meister. Die jungen Sportler des HC Köln-West haben sich richtig und ausgiebig gefreut. Denn Kapitän Hans Hermann Merkel sagte gegenüber report-k.de: „Wir waren megaüberrascht. Hut ab für all diejenigen die für uns abgestimmt haben.“ Allerdings quälen den Verein auch Sorgen. So soll die Halle auf dem Gelände der Großsportanlage Bocklemünd saniert werden. „Wir kämpfen um die Hallenzeiten“, so Merkel. Viele Mitglieder des Vereins üben im Trockenen oder müssen zum Training nach draußen in die freie Natur. Vor allem im Jugend und Nachwuchsbereich sind die fehlenden Hallenzeiten schwierig in den Griff zu bekommen. „Wir spielen ohne Legionäre, die könnten wir uns auch nicht leisten. Wir wollen das auch weiterhin Kölner Jungs hier für uns spielen und daher ist die Nachwuchsarbeit für den Verein und die sportlichen Erfolge so wichtig“, erklärt Merkel weiter. Der Verein hat insgesamt 120 Mitglieder, davon sind alleine 80 im Jugendbereich. 40 Spieler hat die Herrenabteilung, die sich in eine erste und eine zweite Mannschaft zu je 20 Spielern teilt. Auch die zweite Mannschaft hat Erfolge vorzuweisen, immerhin spielt man in der zweithöchsten Spielklasse. Wer sich einmal ein Spiel ansehen will oder für den doch recht unbekannten Sport interessiert findet hier mehr Informationen:
www.hckoelnwest.de oder in Zukunft auch unter www.rheinos.de. So wird man sich in Zukunft nennen und hat das Nashorn als Maskottchen gewählt um gerade im Bambini-Bereich mehr Identifikationsmöglichkeiten zu bieten. Auf der Kölner Sportnaach allerdings war erst einmal Feiern angesagt und das Team des HC Köln West war in seiner überschäumenden Freude auch an den Tischen kaum zu bremsen.

Ausgezeichnet wurden aber nicht nur Top-Sportler sondern auch Menschen die sich ehrenamtlich im Kölner Sport betätigen. Zur Person des Kölner Sports 2009 wurde Edith Wolf von einer Jury gewählt. Edith Wolf engagiert sich beim Kanuclub Zugvogel und das seit vielen vielen Jahren- Sie errang selbst den Weltmeistertitel im Wildwasserabfahren mit dem Kanu. Jetzt ist sie jeden Tag im Bootshaus und betreut die Sportler ihres Clubs, reist mit zu allen Wettkämpfen und feuert ihre Schützlinge an. All ihr Wissen vermittelt sie weiter. Bereits mit dem Bundesverdienstorden ausgezeichnet, würdigt die Kölsche Sportnaach dieses wichtige Engagement. Und Edith Wolf freute sich sehr, betonte aber, dass es ihr schon Auszeichnung genug sei wenn ihre Schützlinge oben auf dem Podest stehen. Wie man so viel Engagement mit dem Privatleben verbinden kann, beantwortete Edith Wolf sehr charmant: „Mein Mann ist Marathonläufer, da muss er auch viel trainieren und Abends treffen wir uns zum Abendbrot.“

Auch der Nachwuchs im Ehrenamt wurde ausgezeichnet. Thomas Libera, Deutscher Meister im Futsal, engagiert sich in Köln Mülheim als Jugendleiter bei den Futsal Panthers und leitet den Mitternachtssport in Köln Weiden. Franziska Kissel engagiert sich im Kinder und Jugenbereich des Ski-Club Edelweiß, ist Übungsleiterin mit 18 Jahren und organisiert Jugend Wochenenden mit rund 50 Kindern. Lukasz Golda von der GHS Reutlingerstraße ist aktiv als Pausensportaufsicht, betreut eine Fußballmannschaft, leitet die Fußball AG und hilft bei der Handball AG mit. Als die drei Geehrten ihre Preisgelder wieder in ihren Sport stecken wollten sprang einer der Sponsoren auf und verdoppelte spontan den Preis.

Neben den Ehrungen wurden auch Menschen vorgestellt, die das Sportabzeichen seit Jahren ablegen. Für Kurzweil sorgten spannende Showblöcke, die natürlich alle sportlich ausgelegt waren. Besonders beeindruckend war die sh.a.pe-company der Kölner Sporthochschule. Sie visualisieren und vor allem bringen sie die Geräusche im Sportumfeld auf die Bühne und garnieren diese zu einer faszinierenden Performance. Das Geräusch eines Tischtennisballs, der auf den Boden knallende Judoka, die Fechterin, das auf den Boden knallende Paddel, der Startschuss, die keuchende Sportlerin. Wirklich toll, sehenswert und vor allem hörenswert.

Soren Eiko Mielke, der an der Kölner Sporthochschule studiert hat, brachte eine irre Comedy Show auf die Bühne mit seinen Diabolos. Nicht nur dass er seine Glückwünsche an die ausgezeichneten Sportler mit dem Diabolo visualisierte. Die Show zu Rockklassikern und Boogie Woogie ist atemberaubend schnell und das Diabolo, oder mehrere davon, werden akrobatisch und schnell über die Bühne, zwischen den Beinen in die Luft oder hinter dem Kopf des Sportkünstlers gedreht. Eine faszinierende schnelle Show. Die 3. Kölner Sportnaach war ausverkauft und über 550 Gäste hatten sich eingefunden. Ein voller Erfolg.

Die Ergebnisse im Einzelnen:
(Stimmen der Internetabstimmung in Klammern)

Kölns Sportler des Jahres
Max Hoff (1206)
Holger Nikelis (957)
Tobias Bong (858)
Ole Bischof (588)
Heinz Weissbarth (150)

Kölns Sportlerin des Jahres
Britta Heidemann (972)
Sabrina Mockenhaupt (675)
Frauke Kucznierz (495)
Kerstin Vogel (399)
Sonja Fuß (384)

Team des Jahres 2009
HC Köln-West (900)
Rot-Weiß Köln (630)
Brink & Reckermann (570)
LG ASV DSHS Köln Damen (357)
LG ASV DSHS Köln Herren (231)

[ag]