Um die Sicherheit an der Baustelle Heumarkt der Nord-Süd Stadtbahn zu halten, wird der Grundwasserstand in diesem Bereich kontinuierlich überwacht, erklärte heute die Stadt Köln. Halbstündlich würden dazu aktuelle Wasserstandsdaten von der Baustelle eingehen, die von Experten der Kölner Hochwasserschutzzentrale und der Berufsfeuerwehr ausgewertet würden. Eine Koordinierungsgruppe unter der Leitung von Stadtdirektor Guido Kahlen, der neben den Fachleuten von Feuerwehr und der Hochwasserschutzzentrale auch Vertreter weiterer städtischer Fachämter sowie der Kölner Verkehrs-Betriebe und der Arge Los Süd angehören, analysierten die Grundwasserentwicklung fortlaufend und träfen Entscheidungen über das weitere Vorgehen.

Entscheidung fällt bei 38,70 Metern

Ausschlaggebend für die Entscheidung über eine mögliche Flutung oder Nicht-Flutung der Baustelle Heumarkt sei die weitere Entwicklung des Grundwasserstands. Am heutigen Mittag hätte dieser im Bereich Heumarkt 37,93 Meter über N.N. betragen. Er steige derzeit mit einer Geschwindigkeit von unter zwei Zentimetern pro Stunde. Für Freitagmorgen wird ein Grundwasserstand von 38,30 Meter über N.N. erwartet. Nach Berechnungen der Ingenieure soll bei einem Grundwasserstand von 39,50 Metern über N.N. ein Druckausgleich durch Flutung der Baustelle erfolgen. Um einen ausreichenden zeitlichen Puffer für diese Maßnahme zu haben, wird voraussichtlich bei einem Grundwasserstand von 38,70 Meter N.N. die Entscheidung dafür gefällt werden. Nach den derzeitigen Berechnungen wird diese Marke laut Stadt frühestens am Samstagmorgen, möglicherweise aber auch erst später erreicht werden.

Die Stadt Köln weist noch einmal ausdrücklich darauf hin, dass es sich bei der möglichen Flutung um eine zusätzliche Sicherheitsmaßnahme handelt. Durch das Anheben des Wasserspiegels in der Baustelle werde der Grundwasserdruck auf die seitlichen Schlitzwände des Bauwerks ausgeglichen. Ein „Überlaufen“ der Baustelle, das Eindringen von Wasser in benachbarten Gebäude oder gar ein erhöhte Einsturzgefahr seien nicht zu erwarten. Ganz im Gegenteil werde durch die Maßnahme die Belastung der Schlitzwände deutlich reduziert.

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