Foto: Von einem Kran gehoben schwebte heute das Mini-Windrad in den Kölner Himmel empor


Mini-Windrad mit viel Power
Es war keine leichte Aufgabe für die Handwerker heute. Denn 50 Meter über dem Boden herrscht in Köln starker Wind und der schien im Verlauf des Tages sogar noch aufzufrischen. Umso eilige hatten es die Männer, das neue Windrad für den Landschaftsverband Rheinland (LVR) auf dem LVR-Haus anzubringen. Das „Mini-Windrad“, wie LVR-Direktor Harry K. Voigtsberger sein neues Objekt liebevoll nennt, ist gerade einmal zwei Meter hoch und drei Meter im Durchmesser groß. Mit einem Gewicht von gerade einmal 400 Kilogramm ist es außerdem so leicht, dass es selbst bei dem LVR-Haus, das immerhin bereits seit 44 Jahren am Ottoplatz in Köln-Deutz steht, keine statischen Probleme verursachte.

Trotzdem steckt in dem kleinen Windrad eine Menge Power. So erwartet der LVR von seiner Windkraftanlage jährlich eine Stromproduktion von rund 7.500 Kilowattstunden. „Das entspricht etwa dem Jahresverbrauch von zwei bis drei Einfamilienhäusern“, rechnete Voigtsberger heute vor. Das liegt auch daran, dass das Windrad bereits bei einer leichten Brise Strom produziert. Schon bei Windstärke 2 dreht sich der Rotor.

Bald auf jedem Dach ein Windrad?
In dieser Größe ist das Windrad die erste Windkraftanlage in NRW auf einem Hausdach. Ein ähnliches Windrad gäbe es derzeit nur noch in München auf dem technischen Rathaus. LVR-Direktor Voigtsberger hofft nun auf zahlreiche Nachahmer in Köln. Der LVR finanziert dieses Pilotprojekt mit insgesamt 33.000 Euro. Für den durchschnittlichen Eigenheimbesitzer seien solche Mini-Windräder bereits für 14.000 Euro zu haben. Damit seien sie nicht bloß gut für die Umwelt, sondern vielleicht auch eine lohnende finanzielle Investition, so hofft Voigtsberger.

Cornelia Schlößer für report-k.de/ Kölns Internetzeitung