Die langjährige Direktorin des Museum Schnütgen verlegt nach ihrer Pensionierung am 28. Februar 2010 den Schwerpunkt ihrer Arbeit nach Los Angeles. Dort betätigt sich Prof. Dr. Hiltrud Westermann-Angerhausen künftig als Gastwissenschafterin im J. Paul Getty Museum. In ihrer 19-jährigen Amtszeit setzte sich Westermann-Angerhausen für die zahlreichen Kunstwerke der hochkarätigen Mittelaltersammlung des Schnütgen ein und konnte diese bewahren, erforschen und vermitteln. Das gelang ihr trotz knapper werdender finanzieller Mittel und der zum Teil nicht unerheblichen Belastungen und Beeinträchtigungen des Museumsbetriebs durch die Sanierungsarbeiten in und an der Cäcilienkirche und den Beginn des Erweiterungsbaus im Jahr 2002. Zu ihren großen Ausstellungen gehören „Himmel, Hölle, Fegefeuer“ (1994), „Joseph Beuys und das Mittelalter“ (1996), „Himmelslicht“ (1998) und „Zum Sterben schön“ (2006).

Unter Westermann-Angerhausens Leitung publizierte das Museum wichtige Bestandskataloge und ließ in einer vorbildlichen Kampagne viele Kunstwerke restaurieren. Die Liste der Neuerwerbungen der letzten beiden Jahrzehnte ist lang und umfasst so manches Spitzenstück, etwa „Die Anbetung der Hl. Drei Könige“ des Meisters Arnt von Kalkar und Zwolle oder das „Brüsseler Passions-Altärchen“. Auch gelang es der Direktorin, Dauerleihgaben für das Haus zu gewinnen, so zuletzt 80 Skulpturen aus der Sammlung Rau für Unicef. Vor allem der Neubau, an dessen Planung sie sich als Nutzerin beteiligte, hat Hiltrud Westermann-Angerhausen lange Jahre in Atem gehalten. Dass die Erweiterung für das Museum Schnütgen, die seit vielen Jahrzehnten angestrebt war, in ihrer Amtszeit nun fast vollendet werden konnte, hat für sie eine große Bedeutung.

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