So viele und so pralle Nubbel waren es in den letzten Jahren nicht, die der Mann mit den Krallenfingern von der hohen Leiter in den Maschendrahtkorb werfen musste. Tausende Jecken hatten sich wieder eingefunden in der Roonstraße im jecken jungen Herz des Kölner Karnevals dem Kwartier Lateng, dort wo die Studenten feiern. Los ging es allerdings mit einem kurzen Gedenken an den Initiator von Kölns größter Nubbelverbrennung, Hubert Heller. Der war mitten in der Session verstorben. Heller, der Kopf des Kwartier Lateng, der Mann der alles über Bier, das Brauen und das Business wusste. Heller der aber auch für zwei Journalisten, sich und seine Frau zu Ravels Bolero das Maifeuer im Biergarten am Volksgarten zelebrierte und so unglaubliche Momente schaffte. Der Vorbeter erinnerte und war sich sicher das Hubert Heller von “Boven” zuschauen werde.

Und dann ging sie los, die Abbitte zu Karneval. Sechs kurze Tage und lange Nächte hat es gefeiert das jecke Volk, hat das ein oder andere Fisternöllchen begonnen oder auch nicht, gebützt oder auch nicht, wie der junge Mann der seiner Freundin treu geblieben ist, obwohl er oft im Stiefel gefeiert hat, denn fremdbützen war nicht. Aber der Nubbel ist es auch das Theater um das Schauspielhaus schuld, schuld um das Dilemma mit der kölschen U-Bahn, das Westerwelle und Merkel es nicht hinbekommen, oder Oettinger in Europa trotz seiner exzellenten Englischkenntnisse nicht verstanden wird. Und natürlich ist der Nubbel schuld daran, dass die Jecken keinen Cent mehr in der Tasche haben…

Dann wurde erst einmal noch mal wild getanzt zu “Schenk mir Dein Herz” von den Höhnern, bevor so manch einer ein Tränchen verdrücken musste, als man nach “Mer losse der Dom en Kölle” auch noch die kölsche Hymne “Veedel” anstimmte. Da waren die Nubbel aber fast nur noch Asche, dafür glühten aber die Herzen heißer in der auch an dieser Nacht eiskalten Session. Die ist nun endgültig vorbei und damit hat Kölle jebütz und beatet in der nächsten sicher umso mehr.

[ag]