Das teilte Opel-Chef Nick Reilly heute mit. Konkret betroffen sind die Werke in Bochum mit 1.799 Arbeitsplätzen und in Rüsselsheim mit 862 Stellen, sowie Kaiserslautern und Eisenach mit jeweils 300 Jobs. Zudem werden in Deutschland in Vertrieb und Verwaltung 650 Arbeitsplätze gestrichen. Insgesamt sollen in Europa 8.300 Stellen abgebaut werden. Dies beinhaltet auch die bereits bekanntgegebene Absicht, das Werk im belgischen Antwerpen zu schließen. Zudem gab Reilly bekannt, dass Opel innerhalb der nächsten fünf Jahre elf Milliarden Euro investieren wolle. Dabei solle ein Schwerpunkt bei der Entwicklung umweltfreundlicher Technologien liegen. Für die Umsetzung des Zukunftsplans bestehe ein Finanzierungsbedarf in Höhe von 3,3 Milliarden Euro. Dabei sollen die europäischen Regierungen finanzielle Hilfe leisten. General Motors habe bereits 2,7 Milliarden Euro Staatshilfen beantragt.

Keine Einigung im Streit um Lohnverzicht bei Opel
Opel-Chef Nick Reilly muss einen herben Dämpfer hinnehmen: Der Betriebsrat des Rüsselsheimer Autoherstellers verweigert nach wie vor seine Zustimmung zum millionenschweren Lohnverzicht. "Es gibt im Moment mit uns keine Einigung", sagte der Opel-Gesamtbetriebsratsvorsitzende Klaus Franz der Tageszeitung "Die Welt". Die Beschäftigten des Rüsselsheimer Autobauers sollen auf 265 Millionen Euro jährlich verzichten. Dafür fordern sie im Gegenzug eine Beteiligung am Unternehmen, die Umwandlung Opels in eine Aktiengesellschaft sowie ein Mitspracherecht bei Werksschließungen und -verlagerungen sowie Stellenabbau. Ob und wann es eine Einigung geben wird, ist offen. "Es sind keine Gesprächstermine derzeit vereinbart", so Franz. Der Lohnverzicht ist wesentlicher Bestandteil des Zukunftsplans von Opel, den Reilly heute in Frankfurt am Main vorstellte.

Marketingexperte empfiehlt Abschaffung der Marke Opel
Der Marketing-Professor Markus Voeth von der Universität Hohenheim hält eine Rettung des Unternehmens Opel nur für möglich, wenn die Marke Opel aufgegeben werde. Die Probleme des Unternehmens hätten schon vor der aktuellen Wirtschaftskrise begonnen. Das Image von Opel sei "langweilig, unsportlich und spießig". Voeth plädiert für einen Aufbau einer Zweitmarke, in der die alte Marke Opel langfristig aufgehen solle. Die aktuelle politische Diskussion über Staatshilfen für GM gehe am eigentlichen Problem vorbei, wenn sie das schlechte Image der Marke Opel nicht in Betracht ziehe.

[dts;
Foto: Opel]