Amorphe Baukörper und viel Grün
Anja Winkler und Alexandra Wienekamp konnten mit ihrem Entwurf nicht nur die Jury des Wettbewerbs, sondern vor allem auch Zoodirektor Theo Pagel überzeugen. Die beiden jungen Architektinnen aus Aachen und Köln entwickelten für den Eingangsbereich ein neues stimmiges Bild, das die Grundstruktur des derzeitigen Eingans beibehält, sich aber stärker in das gesamte Stadtbild einfügt. So entwarfen sie zwei große, organisch geformte Gebäude, in denen das Aquarium, das Zoorestaurant, die Verwaltung und die Zooschule untergebracht werden könnten. Dabei schaffen die Gebäude in ihrer Zuspitzung einen Eingang von der Stadt in den Zoo und öffnen ihn zugleich gegenüber der Flora. Durch viel Grün wird zudem die Struktur des Grüngürtels bis zum Zoo hin verlängert.

Die beiden jungen Architektinnen haben ihr Studium bereits absolviert. „Wir haben einfach aus Spaß an der Architektur mitgemacht“, erzählt Alexandra Wienekamp. Sie Darüber hinaus verbindet sie als Kölnerin natürlich auch Persönliches mit dem Zoo. Theo Pagel könnte sich jedenfalls gut vorstellen, den Zoo nach ihrem Entwurf umzugestalten. Doch auch wenn er sich für seinen Zoo-Eingang schon seit langem eine Veränderung wünscht, glaubt er nicht, dass einer der Entwürfe umgesetzt wird. Denn die würden einfach zu viel Geld kosten, befürchtet der Zoodirektor.


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Alexandra Wienekamp, Hans-Peter Achatzi, Professor Fachhochschule Köln, Anja Winkler und Zoodirektor Theo Pagel.


Wettbewerb als Anregung zur Stadtplanung
Insbesondere die Wiesen vor dem Kölner Zoo liegen derzeit ungenutzt da. Im Masterplan der Stadt wurde daher angeregt, auf den Wiesen etwas zu unternehmen und dem Zoo ein neues Gesicht zu geben. Auf Initiative des Architekten- und Ingenieur-Vereins KölnBonn e.V. von 1875 wurde darum gemeinsam mit der Fachhochschule Köln ein Wettbewerb für Studenten und junge Absolventen ausgerufen. Insgesamt wurden dabei 29 Ideen eingereicht – unter anderem auch aus Wien, Innsbruck und weiteren europäischen Städten. Eine Jury wählte davon drei Gewinner Entwürfe aus. Das fiel ihr nicht leicht, betonte heute Pagel. Denn viele Vorschläge hätten überraschende und kreative Ideen eingebracht. Nun hofft Kölns Zodirektor natürlich, dass der Wettbewerb die Diskussion um diesen Stadtbereich noch einmal anregen kann und in den nächsten Jahren tatsächlich etwas geschieht.

Ein Plateau zum Zoo
Neben dem Entwurf von Anja Winkler und Alexandra Wienekamp überzeugten vor allem die beiden folgenden Einsendungen. Franziska Bücking und Martin Bücking entwickelten in ihrem Vorschlag ein kreisförmiges Plateau auf der Höhe der Brücke von der KVB-Haltestelle. Das soll nicht nur einen großzügigen Eingansbereich schaffen, der zugleich geschlossen und offen ist, sondern auch eine Vernetzung der Wegebeziehungen zwischen dem Zoo, der Stadtbahn und der Flora schaffen. An der Stelle, an der jetzt das Aquarium ist, käme ein 20 Meter hoher Zooberg. Der könnte bereits in den Zoo eingebunden und zu einem Gehege umfunktioniert werden – zumindest nach dem Wunsch des Zoodirektors. Einen ähnlichen Ansatz verfolgt der dritte Entwurf von Christa Flüchten und Holger Lilienstroem. Auch sie schlagen eine Brücke von der KVB-Station zum Zoo vor, die diesen für Passanten direkt einsehbar macht. Statt eines Rundbaus entwickelten sie ein lang gestrecktes Gebäude als Eingangssituation.

Cornelia Schlößer für report-k.de/ Kölns Internetzeitung