Blick in den Saal: Im Vordergrund das Orchester der Liebe

Eingefunden hatte sich auch der komplette Vorstand des Festkomitees Kölner Karneval um Markus Ritterbach, der supergestylt als Cowboy wie aus dem Film „Spiel mir das Leid vom Tod“ verkleidet war. Ein Teil des riesigen Saals des Freischem war karnevalistisch mit rot-weißen Girlanden geschmückt und dort knubbelten sich auch die Jecken im ansonsten recht leeren Brauhaus. Aber Kölsche Jecke bilden ja bekanntermaßen gerne Knubbel. Die Macher setzen bei ihrem Programm auf die Pflege kölscher Tradition, Sprache und Liedkultur. So intonierte etwa „Eau de Miljöh“ ein neues kölsches Damenduo um „Schmackes“-Sängerin Annette Fuchs alte Ostermann-Knaller wie „Die Mösch“. Natürlich coverten die Damen den Song anders als man ihn bislang melodiös kannte. „Er hatte Krach mit seiner Frau“ von Jupp Schmitz oder „Superjeilezick“ mit der Musik von Willi Ostermann und dem Text von Brings.

Das Publikum bekam natürlich ein Mitsingheft in dem alle Songs gut lesbar – auch nach einem oder zwei Kölsch – abgedruckt sind. Das hilft natürlich auch Immis. Das „Drei-Mann-Quartett“, Angela Krüll, Jens Singer als „Schofför“ der Bundeskanzlerin und Thomas Beys als „Präsident der KG Övverm Bersch“ traten ebenfalls auf. So mischte sich Traditionskarneval, denn die beiden letztgenannten Redner gehören dem Literarischen Komitee des Festkomitees Kölner Karneval an und alternativer Karneval aus dem Loss mer Singe Umfeld.

Auch ein eigenes Mottolied „Willkumme zum Jeckespill“ auf Musik der Bläck Fööss und einem Text von Helmut Frangenberg hat man schon, das sich mit der Feierfreude des Kölschen beschäftigt und einen Schlenker ins Politische hat: „Dat Schmölzcher in dem Rothus, dat määht uns oft verröck. Klüngel un vill Stillstand, et jet vill zu lamentiere. Doch nemme lasse mer uns nit, die jroße Lust am Fiere.“

Und zum Ende der Premiere sang man gemeinsam „Drink doch eine met“… was sonst… Die nächste Weetschaffsitzung ist heute im Consilium, Rathaus, Spanischer Bau, am 9.2.2010 „Em Hähnche“, Olpener Straße 873 in Köln Brück und am 10.2.2010 im „Gaffel am Dom“, Bahnhofsvorplatz.

[ag]