Eine Herrensitzung um 20:00 Uhr an einem Sonnabend, die funktioniert. Das hielten viele im Kölner Karneval für unmöglich. Bei der Kölnischen funktionierts. Die Sitzung war vor 23:30 Uhr beendet, so dass anschließend im Foyer viel Zeit zum Austausch und dem ein oder anderen finalen Kölsch blieb. Und das nutzten viele Herren, denn man hatte das Gefühl im Foyer des Sartory in einem Herrenmeer zu stehen, denn so weit das Auge blicken konnte gaben sich die Männer dem Klaaf hin.

In den Abend startete man mit den Roten Funken, die eine stattliche Wache aufgeboten hatten und die von Willy Stollenwerk begleitet wurde. So kamen die Herren auch in den Genuss von Martine Pourrier, das einzige kölsche Funkenmariechen, das aktuell den Salto tanzt. Abgeräumt haben aber die Klüngelköpp, denen die Herren der Kölnischen Standing Ovations spendeten. Dazu hatte Sitzungspräsident Johannes Kaußen, die Creme de la Creme der kölschen Redner aufgeboten. Guido Cantz, der in dieser Session ein fantastisches Programm hat, Klaus und Willi, die ebenfalls von den Männern frenetisch gefeiert wurden, Willibert Pauels und der absolute Megastar am aktuellen Rednerhimmel Marc Metzger mischten die Herren auf. Präsident Kaußen ist überzeugt davon, dass man einem solchen Rahmen auch noch schärfer die politische Rede im Karneval etablieren kann und das Format der Herrensitzung ein unverzichtbares und wichtiges Element des Kölschen Fastelovend ist.

Optisch wurde die Sitzung von den Cheerleadern des 1. FC Köln, dem Tanzkorps der Kölnischen und der Fauth Dance Company gehighlightet. Knapp 900 Männer feierten mit der Kölnischen. Damit alle ihren Platz finden waren Marcel und Mirko aktiv. Die beiden sind echter Kölnischer Nachwuchs und erblich vorbelastet mit dem Virus des freudeversprühenden Graus infiziert. „Die Kölnische ist eine Spitzengesellschaft“, so Marcel, 25 und Mirko, 21 ergänzt „aber auch eine Familiengesellschaft“. Das die Herren in Anzug feiern, finden die beiden gut, denn das spreche auch für Niveau, allerdings können sie sich auch eine leichte Öffnung der Kleiderordnung vorstellen, eine gute ordentliche Jeans, Sakko und ein Hemd fänden die beiden auch noch akzeptabel. Besonders schätzen die beiden Nachwuchskarnevalisten allerdings den KOSIBA, den Kostümball der Kölnischen im Theater am Tanzbrunnen.

Unter den Gästen der Kölnischen feierte auch NRW Innenminister Dr. Ingo Wolf, der auch Ehrensenator der Gesellschaft ist. Das die Sitzung Nonstop war und das es Kölsch im Saal gab erwies sich als Glücksgriff. Da waren sich alle Herren einig, auch die weitgereisteten. Denn die kamen aus Bayern vom Tegernsee extra nach Köln, um mit der Kölnischen Kölner Karneval zu feiern.

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