Ausgeglichenes Spiel in der ersten Hälfte
Turbulent und hektisch der Auftakt in die Handball-Bundesliga Partie des VFL gegen Flensburg in der Kölner Arena am frühen Sonntagabend. Nach nur einer Minute der erste Siebenmeter für die Gummersbacher. Vedran Zrnic verwandelt als der Siebenmeterschütze des VFL sicher. Nach sechs Minuten gelingt den Flensburgern der Ausgleich und damit beginnt ein zwölfminütiger Vorsprung der Gäste aus dem hohen Norden. Der VFL tut sich in der ersten Hälfte immer wieder schwer gegen die kompakt stehende Abwehr der Gäste. Auf der Gegenseite scheitern die Flensburger immer wieder am Supertorwart des VFL Goran Stojanovic. Lediglich Lars Christiansen läßt der VFL Ausnahmekeeper unberührt und der versenkt einen Ball nach dem anderen im Kasten des VFL. Auffällig ist, dass die Flensburger schneller vor dem Tor der VFL Recken sind, der VFL dagegen im Spielaufbau etwas träger wirkt. Allerdings kommt den Flensburgern auch häufig der Pfosten zu Hilfe, wenn etwa Gunnarsson nur um Millimeter nicht trifft. In der 18 Minute gelingt Zrnic noch einmal ein sehenswerter Siebenmeter durch die Beine des Flensburger Keepers. Ein fantastisches Tor wirft auch Drago Vukovic zum 7-7 und schickt dabei den Flensburger Keeper in die völlig falsche Ecke. Aber der 24. Minute lässt Sead Hasanefendic dann gar drei Mann der Flensburger Manndecken. Dies ist aber keine wirklich gute Strategie, reißt sie zu große Lücken in die Abwehrreihen des VFL und führt nicht dazu den überragenden Werfer der Flensburger Lars Christiansen nachhaltig zu stoppen. Etwa zwischen der 25. und 28. Minute gelingt dem VFL vor dem Tor der Flensburger weniger, die das eiskalt ausnutzen und den Abstand auf zwei Tore vergrößern. Zur Pause kommt wieder durch einen fulminanten Wurf von Drago Vukovic wieder auf ein Tor heran, kann aber den Ausgleich vor der Pause nicht erzwingen. Halbzeitstand: 12-13 für die SG Flensburg-Handewitt.

Am Ende liebte Fortuna Flensburg mehr
31 Minute der Pausentee noch in den Glieder fischt sich Robert Gunnarsson am Kreis den Ball und setzt ihn zum Ausgleich in den Kasten von Dan Beutler. Dafür gab es viel Applaus. Dann zogen aber erst einmal die Flensburger davon und in der 35 Minute schon hatten sie einen drei Tore Vorsprung zum 14-17 herausgearbeitet. Der VFL in dieser Phase konzeptlos. Dann besannen sich die Oberbergischen und hatten in nur einer Minute dreißig den Rückstand egalisiert. Lützelberger und Adrian Wagner taten sich dabei besonders hervor. Als Lützelberger dann knapp eine Minute später zum 18-17 einlochte tobte die Arena. Ab da ging es Schlag auf Schlag und die Partie wogte hin und her. Einmal war der VFL vorne, beim nächsten Mal wieder die Flensburger. Die wohl größte Chance hatte Vedran Zrnic als er alleine vor Dan Beutler in der 50.Minute auftauchte und verwarf. Es wäre auch die Chance gewesen mit zwei Punkten Vorsprung davonzuziehen. In der 55. Minute erhielt Michael Knudsen von der SG Flensburg-Handewitt nach einer zwei Minuten Strafe die rote Karte nach seinem dritten Foul. In der 58. Minute konnte Adrian Wagner dann noch einmal auf 26-26 verkürzen, ein Tor das durch eine super Parade von Goran Stojanovic möglich wurde. Aber in der 59. Minute gelang Alexander Pettersson von der SG Flensburg-Handewitt der Siegtreffer zum 26-27. Beim allerletzten Angriff der Gummersbacher vergab Vedran Zrnic zwanzig Sekunden vor dem Abpfiff die Chance zum Ausgleich. Die Gummersbacher danach am Boden zerstört. Wie viel den Flensburgern der Sieg bedeutete mag man daran sehen, dass sie gleich ein kleines Tänzchen im Tor ihres Keepers Dan Beutler aufführten. Der hatte übrigens gerade in der zweiten Hälfte nicht unwesentlich zum Sieg der Männer aus dem hohen Norden beigetragen. Die Partie sahen 7081 Zuschauer. In der Pressekonferenz wies der Trainer des VFL Gummersbach Sead Hasanefendic auf den schmalen Kader des VFL hin und das man anders als andere Teams aktuell keine neuen Spieler verpflichten könne. Gleichzeitig machte er seinem Team große Komplimente für den Kampf- und Teamgeist die die Spieler aufbringen.

Trainerstimmen:
Per Carlen, Trainer SG Flensburg-Handewitt: Natürlich bin ich sehr zufrieden mit den beiden Punkten. VFL Gummersbach ist ein sehr schwerer Gegner, das war heute ein sehr schweres kämpferisches Spiel.

Sead Hasanefendic, VFL-Trainer: Traurig, als Sportler verliert man nicht gerne ein Spiel. Ich möchte Flensburg gratulieren, nicht wegen heute, das war ein Spiel gleicher Gegner. Flensburg spielt eine gute Meisterschaft, aber Flensburg hat gut gegen die Rhein-Neckar-Löwen gespielt. Pettersson hat heute das Spiel entschieden. In der Kabine habe ich gesagt dieses Spiel wird mit einem Tor Unterschied entschieden. Wenn man so ein Spiel gewinnen will muss man perfekt spielen und das haben wir heute nicht getan. Man muss präzise spielen und keine Chance auslassen. Verdienter Sieg für Flensburg. Aber auch ein Kompliment an unsere Spieler sie haben gut gespielt.

Das nächste Spiel des VFL Gummersbach in der Lanxess Arena findet am 22.12.2009 gegen den SC Magdeburg statt. Anpfiff ist um 20:15 Uhr. Karten gibt es an der Abendkasse oder an den üblichen Vorverkaufsstellen.

Andi Goral für report-k.de / Kölns Internetzeitung